BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Deutschland hat Frankreich beim Wirtschaftswachstum überholt, was auf die expansive Fiskalpolitik der Bundesregierung und die politische Krise in Frankreich zurückzuführen ist. Prognosen zeigen, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden Jahren schneller wachsen könnte als die des Euroraums insgesamt. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die europäische Wirtschaft sind vielfältig.

In den letzten Jahren hat sich die wirtschaftliche Dynamik in Europa spürbar verändert. Deutschland, lange Zeit als wirtschaftlicher Motor des Kontinents angesehen, hat nun Frankreich beim Wirtschaftswachstum überholt. Diese Entwicklung ist vor allem auf die expansive Fiskalpolitik der deutschen Regierung zurückzuführen, die durch schuldenfinanzierte Investitionen das Wachstum ankurbeln möchte. Im Gegensatz dazu kämpft Frankreich mit politischen Krisen, die das wirtschaftliche Umfeld belasten.
Die jüngsten Prognosen von Wirtschaftsforschungsinstituten und Banken wie Goldman Sachs deuten darauf hin, dass Deutschland in den kommenden Jahren ein Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent erreichen könnte, während der Euroraum insgesamt nur um 1,2 Prozent wachsen wird. Frankreich hingegen wird ein Wachstum von lediglich 0,8 Prozent prognostiziert. Diese Zahlen verdeutlichen die Verschiebung der wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse innerhalb der Eurozone.
Die fiskalische Expansion in Deutschland hat jedoch nur begrenzte Überschwappeffekte auf andere Länder des Euroraums. Laut dem Ökonomen Alexandre Stott von Goldman Sachs führt eine Erhöhung der öffentlichen Ausgaben in Deutschland um einen Prozentpunkt zu einem minimalen BIP-Anstieg von 0,1 Prozent in anderen Eurostaaten. Besonders die Niederlande profitieren stärker von diesem Impuls als größere Mitgliedstaaten wie Frankreich, Italien oder Spanien.
Während Deutschland von seiner expansiven Fiskalpolitik profitiert, steht Frankreich vor der Herausforderung, seine politische und fiskalische Krise zu bewältigen. Die Rentenreform und die Kürzungen von Staatsausgaben haben zu Spannungen geführt, die das wirtschaftliche Wachstum hemmen könnten. Experten wie Carsten Brzeski von der ING-Bank warnen vor einer möglichen indirekten Ansteckung anderer europäischer Länder durch die französische Krise, obwohl die Ansteckungsrisiken derzeit als gering eingeschätzt werden.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat seit der Eurokrise Instrumente entwickelt, um gegen zu große Zinsdifferenzen innerhalb der Eurozone vorzugehen. Diese Maßnahmen könnten helfen, die Auswirkungen der französischen Krise auf andere Länder zu begrenzen. Dennoch bleibt die wirtschaftliche Unsicherheit bestehen, insbesondere angesichts der anhaltenden handelspolitischen Spannungen und der steigenden Zinsen, die die Kreditkosten in der Eurozone erhöhen.
Insgesamt bleibt die konjunkturelle Dynamik im Euroraum moderat. Die deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten bis 2027 keine nennenswerte Belebung, aber auch keine stärkeren Rückschläge. Der private Konsum könnte die Eurokonjunktur stützen, da die Reallöhne voraussichtlich weiter steigen werden. Die Investitionen könnten jedoch durch die anhaltende Unsicherheit im Außenhandel gebremst werden, obwohl sich die Lage im Handelskonflikt mit den USA allmählich entspannt.

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