MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Fachkräftemangel in Deutschland erreicht ein kritisches Niveau, das die Zukunft des Landes gefährdet. Mit 387.000 offenen Stellen in den MINT-Berufen und nur 249.000 verfügbaren Fachkräften zeigt eine aktuelle Studie die dramatische Lage auf.
Deutschland steht vor einer ernsthaften Herausforderung: Der Mangel an Fachkräften in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) bedroht die wirtschaftliche und technologische Zukunft des Landes. Laut einer neuen Analyse fehlen derzeit 163.600 Arbeitskräfte in diesen Bereichen. Diese Zahl ist zwar niedriger als im Vorjahr, doch das liegt nicht an einer Verbesserung der Lage, sondern an einer sinkenden Nachfrage aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten.
Besonders betroffen ist Bayern, das Bundesland mit den meisten offenen MINT-Stellen. Hier stehen 39.300 Ausbildungsplätze nur 18.300 Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber. Auch bei akademisch qualifizierten Kräften sieht es nicht besser aus: 10.000 Akademiker konkurrieren um 23.400 offene Jobs. Diese Diskrepanz zeigt, dass der Freistaat, obwohl wirtschaftlich stark, zum Sorgenkind der Fachkräftestatistik wird.
Ein Lichtblick ist Berlin, wo 86 Prozent der MINT-Stellen mit qualifiziertem Personal besetzt werden können. Dennoch reicht das Angebot auch hier nicht aus, um die zukünftige Nachfrage zu decken. Besonders groß ist die Lücke bei Energie- und Elektroberufen sowie in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik. Die IT-Branche, einst als Mangelfach bekannt, hat sich verbessert, doch fehlen bundesweit immer noch über 22.000 Fachkräfte.
Der Fachkräftemangel ist ein strukturelles Problem, das auch in wirtschaftlich schwachen Phasen bestehen bleibt. Unternehmen schreiben weniger Stellen aus, obwohl der Bedarf vorhanden ist, und verschieben Projekte oder lagern sie ins Ausland aus. Dies ist gefährlich, da Digitalisierung, Energiewende und Industrie 4.0 genau die Fachkräfte benötigen, die derzeit fehlen.
Ein weiteres Problem ist der fehlende Nachwuchs. Das Interesse deutscher Studierender an MINT-Fächern sinkt, während viele Beschäftigte bald in Rente gehen. Die Zuwanderung könnte helfen, den Mangel zu lindern, doch die Verfahren sind oft kompliziert und frustrierend. Die Anerkennung ausländischer Abschlüsse ist unübersichtlich, und es fehlt an Planbarkeit für Fachkräfte aus Drittstaaten.
Finanziell lohnt sich eine Karriere in den MINT-Berufen durchaus, da der Monatsbruttolohn im Schnitt bei 4.486 Euro liegt. Dennoch scheint das finanzielle Argument nicht auszureichen, um junge Menschen für diese Berufe zu begeistern. Möglicherweise fehlt es an Orientierung im Schulsystem oder der MINT-Bereich hat ein Imageproblem.
Um die Situation zu verbessern, fordert das Institut der deutschen Wirtschaft schnellere Anerkennung ausländischer Qualifikationen, gezieltere Zuwanderung und eine neue Bildungsstrategie, die früh ansetzt. Programmieren sollte bereits im Klassenzimmer gelehrt werden, um die Digitalisierung zu meistern. Vor allem aber braucht es ein Umdenken in der Politik, da Fachkräfte die Voraussetzung für zentrale Zukunftsprojekte sind.
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