LAS VEGAS / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Raumfahrtindustrie steht vor einer neuen Herausforderung: der Integration von Innovationen in bestehende Systeme. Auf der 2025 ASCEND-Konferenz in Las Vegas diskutierten Experten aus Wissenschaft und Industrie über die Notwendigkeit der Interoperabilität für Programme wie Golden Dome und Moon to Mars.

Die Raumfahrtindustrie hat sich lange mit dem Dilemma der Innovatoren auseinandergesetzt, um sich an technologische Transformationen anzupassen. Nun steht sie vor dem Dilemma der Integratoren: Wie kann man all diese Innovationen nutzen und integrieren? Auf der 2025 ASCEND-Konferenz in Las Vegas wurde dieses Thema von Experten aus Wissenschaft und Industrie diskutiert.
Lori Gordon, Systemdirektorin für Space Enterprise Evolution bei The Aerospace Corporation, moderierte die Diskussion und erklärte, dass die Idee für die Sitzung aus Clayton Christensens Buch “The Innovator’s Dilemma” stammt. Heutige Weltraummissionen erfordern eine Zusammenarbeit zwischen Regierung, kommerziellen und traditionellen Systemen. “Wir wollen sicherstellen, dass wir die Rolle aller Entscheidungsträger diskutieren – Erwerber, Versicherer, Investoren, Forscher, Regulierer – denn Integration ist komplexer und kritischer denn je”, sagte Gordon.
Während der Diskussion wurden Fragen aus dem Publikum beantwortet, darunter, wie sich die Regulierungsrichtlinien ändern müssen, um Innovationen nicht zu behindern, während die Raumfahrtindustrie zu hybriden Architekturen übergeht. Barrett Caldwell, Professor für Industrial Engineering und Aeronautics & Astronautics an der Purdue University, betonte, dass Regulierung Leitplanken haben muss, aber nicht vorschreiben sollte, wie die Vorschriften umgesetzt werden.
Ein weiteres Thema war die Rolle von Anreizstrukturen bei der Verfolgung der Marktteilnahme an hybriden Unternehmungen – die Ausrichtung von Regierungsprioritäten mit den Risikobereitschaften des privaten Sektors. Gordon fragte, welche finanziellen oder Akquisitionsmodelle den Übergang zu integrierten Architekturen beschleunigen können.
Al Tadros, Chief Technology Officer von Redwire Space, betonte, dass der Budgetierungsprozess und die Akquisitionsanforderungen entscheidend sind. Viele Unternehmen entwickeln großartige Lösungen, aber die pragmatische Frage ist, wie diese in die Hände der Nutzer gelangen. Dies müsse Teil der Diskussion und der Gleichung sein.
Cameron Penny, Partnerschaftsmanager bei Kall Morris Inc., wies auf das Dilemma der Integratoren hin, neue Innovationen mit bestehenden Systemen zu verbinden. “Man hat neue Ideen und Innovationen, die Teil eines bestehenden Ökosystems werden wollen”, erklärte Penny. “Wahre Integration bedeutet, echte Herausforderungen zu lösen und Industriepartner zusammenzubringen.”
Die Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass Programme wie das Golden Dome des Verteidigungsministeriums und das Moon to Mars der NASA die Grenzen des Möglichen erweitern und nicht nur technologische Fortschritte, sondern auch neue Ebenen der politischen Ausrichtung und internationalen Zusammenarbeit erfordern.
Gordon hob die Notwendigkeit von industriegesteuerten Standards und Regulierungsrahmen hervor, die mit der Innovation Schritt halten können. Da Raumfahrtoperationen zunehmend internationale Grenzen überschreiten, betonte das Podium die Bedeutung der Harmonisierung von Standards und Vorschriften.
Tadros fügte hinzu, dass es an uns liegt, eine Führungsrolle zu übernehmen und internationale Partner in diese Geschichte einzubeziehen, da man leicht ein einzelnes Land im Lärm verlieren kann.
Abschließend forderte das Podium, die Interoperabilität als Grundlage für eine nachhaltige, innovative und kollaborative Raumfahrtzukunft zu umarmen. Gordon fasste zusammen: “Ökosysteme stehen an der Spitze der System-von-Systemen-Pyramide. Dort ist Integration am dringendsten erforderlich, und dort müssen wir uns konzentrieren, um die nächsten großen Sprünge im Weltraum zu erreichen.”

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