MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bedeutung von Sexualhormonen im menschlichen Körper ist seit langem bekannt, doch ihre Rolle im Gehirn wird erst jetzt umfassend erforscht. Diese Erkenntnisse könnten die Behandlung von Hirnerkrankungen revolutionieren.
Die Rolle von Sexualhormonen, insbesondere von Östrogen, im menschlichen Körper ist seit langem bekannt. Doch ihre Bedeutung für das Gehirn wird erst jetzt umfassend erforscht. Östrogen, oft als das „weibliche Sexualhormon“ bezeichnet, hat sich als entscheidend für die Gehirnentwicklung und -gesundheit erwiesen. Es beeinflusst nicht nur die Fortpflanzung, sondern auch zahlreiche andere Prozesse im Körper, darunter die Knochengesundheit und den Zuckerstoffwechsel.
Neurowissenschaftler haben herausgefunden, dass Östrogen eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung des Gehirns spielt und auch an der Entstehung von Erkrankungen wie Multipler Sklerose und Alzheimer beteiligt ist. Schwankungen im Östrogenspiegel, sei es durch den Menstruationszyklus oder externe Quellen, können Migräne, Krampfanfälle und andere neurologische Symptome verschlimmern. Diese Erkenntnisse haben dazu geführt, dass Ärzte nun beginnen, die Behandlung von Hirnerkrankungen neu zu überdenken.
Östrogen wird hauptsächlich in den Eierstöcken produziert, aber auch das Gehirn stellt eigenes Östrogen her, was seine neurologische Bedeutung unterstreicht. Die Entdeckung, dass das Gehirn reich an Östrogenrezeptoren ist, hat die Forschung in diesem Bereich vorangetrieben. Diese Rezeptoren sind im gesamten Gehirn verteilt und spielen eine Rolle bei der Modulation der Neuronenaktivität, der Reduzierung von Entzündungen und der Verbesserung des Blutflusses.
Ein bemerkenswerter Fortschritt in der Forschung ist die Erkenntnis, dass Östrogen während der Schwangerschaft eine schützende Wirkung auf das Gehirn hat. Studien haben gezeigt, dass die Rückfallraten bei Multipler Sklerose während des dritten Trimesters der Schwangerschaft um 70 Prozent sinken. Diese schützende Wirkung wird auf das Hormon Estriol zurückgeführt, das hauptsächlich von der Plazenta produziert wird.
Die Forschung zu Östrogen und seiner Wirkung auf das Gehirn hat auch zu neuen Therapieansätzen geführt. Dr. Rhonda Voskuhl von der University of California, Los Angeles, hat eine Hormonersatztherapie entwickelt, die Estriol enthält und möglicherweise die kognitiven Symptome der Menopause lindern könnte. Diese Therapie wird derzeit in klinischen Studien getestet.
Die Rolle von Östrogen in der Gehirngesundheit ist besonders während der Menopause von Bedeutung, wenn der Rückgang des Hormons zu kognitiven Symptomen wie Hitzewallungen und Gedächtnisverlust führen kann. Einige Neurowissenschaftler vermuten, dass der Verlust von Östrogen einer der Gründe ist, warum Alzheimer doppelt so häufig bei Frauen wie bei Männern auftritt.
Die Forschung in diesem Bereich steht noch am Anfang, doch die bisherigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine gezielte Hormontherapie in bestimmten Lebensphasen das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen senken könnte. Diese Entwicklungen könnten nicht nur die Behandlung von Hirnerkrankungen revolutionieren, sondern auch neue Wege für die Prävention eröffnen.
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