LONDON (IT BOLTWISE) – Kollagenprodukte erleben derzeit einen Boom, von Luxuskliniken bis hin zu Supermarktregalen. Doch was steckt wirklich hinter dem Hype um das vermeintliche Jugendelixier?

In der Welt der Schönheit und Hautpflege ist Kollagen derzeit in aller Munde. Von teuren ästhetischen Behandlungen bis hin zu erschwinglichen Produkten in Supermärkten wie Lidl wird Kollagen als das Geheimnis für jugendliche Haut und glänzendes Haar angepriesen. Doch was steckt wirklich hinter diesem Hype?
Kollagen ist ein strukturelles Protein, das in der Haut, im Knorpel und in anderen Körpergeweben vorkommt. Es sorgt für Festigkeit und Elastizität. Mit zunehmendem Alter nimmt die Kollagenproduktion ab, was zu Falten und schlaffer Haut führen kann. Prominente wie Leslie Ash schwören auf kollagenfördernde Verfahren wie NeoGen, die angeblich Jahre von ihrem Aussehen abziehen.
Doch trotz der vielen positiven Berichte bleibt die Frage: Kann man die Kollagenproduktion wirklich effektiv steigern? Und ist das überhaupt wünschenswert? Wissenschaftler wie Prof. John Connelly von der Queen Mary University of London weisen darauf hin, dass Kollagen nicht das einzige Protein ist, das für jugendliche Haut wichtig ist. Auch Elastin und andere Strukturproteine spielen eine entscheidende Rolle.
Viele Hautpflegeprodukte enthalten Kollagen, doch die großen Moleküle können die Hautbarriere nicht durchdringen. Sie wirken bestenfalls feuchtigkeitsspendend. Kollagengetränke und Nahrungsergänzungsmittel sollen die Kollagenproduktion von innen anregen. Diese enthalten oft Kollagenfragmente aus Hühnern, Fischen oder Schweinen, die über den Blutkreislauf zur Haut transportiert werden sollen.
Die Wirksamkeit dieser Produkte ist jedoch umstritten. Studien an Mäusen zeigen, dass Kollagenfragmente die Kollagenproduktion anregen können. Bei Menschen sind die Ergebnisse weniger eindeutig. Viele Studien, die positive Effekte zeigen, werden von der Industrie finanziert. Eine Metaanalyse ergab, dass nur von der Industrie finanzierte Studien signifikante Effekte zeigten.
Medizinische Verfahren wie NeoGen verwenden hochfrequente Radiowellen, um die Kollagenstruktur zu verändern und die Haut zu straffen. Auch Microneedling und injizierbare Biostimulatoren wie Sculptra sollen die Kollagenproduktion anregen. Doch auch hier ist die Evidenzlage noch dünn.
Langfristig ist der beste Schutz für die Haut die Vermeidung von UV-Strahlung durch konsequente Anwendung von Sonnenschutzmitteln. Denn die Schäden, die durch UV-Strahlung verursacht werden, sind oft irreversibel. Für diejenigen, die in ihrer Jugend keinen Sonnenschutz verwendet haben, können selbst die fortschrittlichsten Behandlungen nur begrenzte Erfolge erzielen.

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