MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Digitalisierung bietet im Gesundheitswesen enorme Potenziale, um die Versorgung zu verbessern und präventive Maßnahmen zu stärken. Lothar Wieler, ehemaliger Leiter des Robert Koch-Instituts und nun am Hasso-Plattner-Institut (HPI) tätig, erläutert, wie digitale Technologien zur Optimierung der öffentlichen Gesundheitsfürsorge beitragen können.

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen eröffnet vielfältige Möglichkeiten, um die Versorgung zu optimieren und präventive Maßnahmen zu stärken. Lothar Wieler, der ehemalige Leiter des Robert Koch-Instituts, ist nun am Hasso-Plattner-Institut (HPI) tätig und setzt sich für die Nutzung digitaler Technologien zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheitsfürsorge ein. Im Rahmen des Digital Health Innovation Forums des HPI diskutierten Forscher, Politiker und Unternehmer über Innovationen im Bereich der digitalen Gesundheit.
Wieler betont die Bedeutung der Prävention im Gesundheitswesen. Ein gesunder Lebensstil, Verhaltensänderungen und mehr Sport könnten viele Krankheitslasten reduzieren. Hierbei spielen digitale Technologien eine entscheidende Rolle, indem sie Informationen gezielt an verschiedene Bevölkerungsgruppen vermitteln. Große Sprachmodelle und KI-gestützte Tools wie Chatbots können dabei helfen, Menschen dort abzuholen, wo sie sind, und sie gezielt zu informieren.
Ein Beispiel für den Einsatz solcher Technologien ist ein Projekt in Johannesburg, Südafrika, wo ein Chatbot entwickelt wurde, der Patienten ermöglicht, ihre Anamnesen einzusprechen. Diese werden ausgewertet, bevor der Arztbesuch stattfindet, was die Effizienz der medizinischen Versorgung erhöht. Solche Ansätze zeigen, wie digitale Lösungen in verschiedenen Kontexten eingesetzt werden können, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern.
Ein weiteres wichtiges Thema ist das Deutsche Elektronische Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz (DEMIS), das in Deutschland entwickelt wurde. Trotz anfänglicher Finanzierungsprobleme bietet DEMIS die Möglichkeit, Meldedaten in Echtzeit sichtbar zu machen und so einen besseren Überblick über aktuelle Gesundheitslagen zu erhalten. Dies erfordert jedoch eine saubere Datengrundlage und eine zukunftsfähige Plattform.
Das HPI arbeitet mit dem Mount Sinai Hospital in New York an einem Dashboard, das Daten aus elektronischen Gesundheitsakten projiziert. Solche Dashboards können zeigen, wie Impfungen die Schwere von Erkrankungen reduzieren, und bieten wertvolle Einblicke in die Wirksamkeit von Gesundheitsmaßnahmen. Die Integration solcher Systeme in den klinischen Alltag könnte die Akzeptanz von Impfungen und anderen präventiven Maßnahmen erhöhen.
Mit dem Inkrafttreten des Europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS) wird die zentrale Erhebung und Nutzung von Gesundheitsdaten erleichtert. Dennoch bleibt die Frage, wie diese Daten effektiv genutzt werden können, um die Forschung zu unterstützen. Wieler sieht in der zentralisierten Bereitstellung von Daten eine Chance für die Forschung, warnt jedoch vor den Risiken für den Datenschutz.
Das Hasso-Plattner-Institut bietet ein einzigartiges Ökosystem für die Forschung im Bereich der digitalen Gesundheit. Mit motivierten Studierenden, spezialisierten Professoren und einer Design-Thinking-School wird ein praxisnaher Ansatz verfolgt, der die Bedürfnisse der Endnutzer in den Mittelpunkt stellt. Die Integration von Entrepreneurship in die Ausbildung fördert zudem innovative Ideen und deren Umsetzung in die Praxis.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Anwendungsberater KI m/w/d

Duales Studium zum Bachelor of Science – Data Science & Künstliche Intelligenz 2026 (m/w/d)

Senior Manager (m/f/x) Gen AI Project Lead

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

- Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Digitalisierung im Gesundheitswesen: Chancen und Herausforderungen" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Digitalisierung im Gesundheitswesen: Chancen und Herausforderungen" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Digitalisierung im Gesundheitswesen: Chancen und Herausforderungen« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!