BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Debatte über die Kosten im Gesundheitswesen nimmt Fahrt auf, nachdem Thomas Lemke, Vorstandsvorsitzender der Sana-Klinikengruppe, eine Neubewertung der medizinischen Leistungen für Hochbetagte gefordert hat. Er schlägt vor, dass Implantate und Gelenkersatz bei älteren Patienten kritisch hinterfragt werden sollten. Diese Diskussion erinnert an frühere Kontroversen und könnte weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung älterer Menschen haben.

Die Diskussion um die Kosten im Gesundheitswesen ist erneut entbrannt, nachdem Thomas Lemke, Vorstandsvorsitzender der Sana-Klinikengruppe, eine Neubewertung der medizinischen Leistungen für hochbetagte Menschen gefordert hat. Lemke hinterfragt, ob umfassende medizinische Eingriffe wie Implantate oder Gelenkersatz bei Patienten ab 80 Jahren immer gerechtfertigt sind. Diese Überlegungen sind in anderen Ländern bereits gängige Praxis, wo Senioren ab einem bestimmten Alter nur noch mit Eigenbeteiligung behandelt werden.
Lemke betont, dass diese Diskussion eine ethisch-moralische Dimension hat und nicht ohne Herausforderungen ist. Er schlägt vor, statt harter Sanktionen ein System von Anreizen zu schaffen, um die Eigenverantwortung der Patienten zu fördern. Ein solches Modell könnte die finanzielle Belastung des Gesundheitssystems reduzieren, indem es Patienten dazu ermutigt, seltener medizinische Leistungen in Anspruch zu nehmen.
Ein weiterer Vorschlag von Lemke ist ein Bonusmodell, das Versicherte belohnt, die nicht öfter als zweimal im Jahr den Arzt aufsuchen. Diese Idee könnte nicht nur die Kosten senken, sondern auch die Eigenverantwortung der Patienten stärken. Ein ähnlicher Vorschlag sorgte bereits 2003 für Aufsehen, als Philipp Mißfelder, der damalige Vorsitzende der Jungen Union, die Notwendigkeit von künstlichen Hüftgelenken für Senioren infrage stellte.
Die Diskussion um die Gesundheitskosten ist nicht neu, aber sie gewinnt angesichts der alternden Bevölkerung und der steigenden Gesundheitsausgaben an Dringlichkeit. Experten warnen, dass ohne Reformen die Kosten weiter steigen werden. Die Vorschläge von Lemke könnten ein Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Gesundheitsversorgung sein, die sowohl die Bedürfnisse der Patienten als auch die finanziellen Realitäten berücksichtigt.

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