NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Die politische Landschaft in den USA hat erneut ein renommiertes Förderprogramm für Nachwuchsjuristen ins Visier genommen. Das SEO-Programm, das einst als Vorzeigemodell für die Förderung von Vielfalt in der Rechtsbranche galt, steht nun unter erheblichem Druck.
Das SEO-Programm, bekannt als „Sponsors for Educational Opportunity“, hat in den letzten Jahren eine bedeutende Rolle bei der Förderung von Nachwuchsjuristen aus unterrepräsentierten Gruppen gespielt. Doch in diesem Sommer verzeichnete das Programm einen drastischen Rückgang der Teilnehmerzahlen. Weniger als 100 Jurastudenten wurden bei führenden Kanzleien untergebracht, was etwa der Hälfte der Teilnehmerzahlen aus früheren Jahren entspricht. Dieser Rückgang ist auf zunehmende politische Angriffe auf Diversity-Initiativen zurückzuführen.
Besonders im Fokus steht die Law Fellows-Initiative, die Jurastudenten aus benachteiligten Verhältnissen auf eine Karriere in Großkanzleien vorbereitet. Traditionell pflegt das Programm enge Beziehungen zu renommierten Kanzleien wie Cravath, Wachtell und Paul Weiss. Doch nach einem Urteil des Supreme Court im Jahr 2023, das affirmative action an Universitäten de facto verbot, sah sich SEO gezwungen, seine Auswahlkriterien von ethnischen auf sozioökonomische Merkmale umzustellen.
Die politische Gegenreaktion ließ nicht lange auf sich warten. Die Trump-Regierung verschickte Schreiben an 20 US-Kanzleien, in denen sie die Teilnahme am SEO-Programm als potenziell rechtswidrig einstufte. Kurz darauf reichte die konservative Gruppe Americans for Equal Opportunity eine Beschwerde bei der Equal Employment Opportunity Commission ein. Sie behauptet, SEO diskriminiere weiße Bewerber, nachdem im Mai 2025 drei weiße Kandidaten abgelehnt wurden.
Während sich weder SEO noch die betroffenen Kanzleien offiziell äußern wollten, versuchen viele Kanzleien intern, ihre Verfahren durch zusätzliche Interviewrunden und Dokumentationen abzusichern. Einige Kanzleien haben ihre Teilnahme am Programm vollständig eingestellt, während andere, wie Sullivan & Cromwell sowie Jones Day, die Zusammenarbeit mit SEO fortsetzen.
SEO genießt traditionell breite Unterstützung durch konservative Größen der Wall Street, darunter Milliardäre wie Henry Kravis und Ken Griffin. In der Vergangenheit wurde das Programm für seine intensive Ausbildung und seine Erfolgsbilanz bei der Rekrutierung von Talenten aus benachteiligten Verhältnissen gelobt. Dennoch wurde die Liste der teilnehmenden Kanzleien von der Website entfernt, um gezielten Angriffen und öffentlicher Diffamierung vorzubeugen.
Ein aktueller Fellow, der im Sommer bei einer New Yorker Kanzlei arbeitet, berichtet, wie das Programm ihr geholfen habe, Selbstzweifel zu überwinden und sich auf das Jurastudium an einer Ivy-League-Universität vorzubereiten. SEO riet ihren Fellows jedoch zur Zurückhaltung in der öffentlichen Kommunikation.
Während einige Investoren hoffen, dass sich das Klima langfristig wieder zugunsten solcher Programme wandelt, setzen Gruppen wie Americans for Equal Opportunity auf juristischen Druck. Ihr Gründer, Clegg Ivey, erklärte, sein Ziel sei nicht finanzielle Entschädigung, sondern die vollständige Abschaffung rassischer Diversitätsprogramme im Rechtssektor.
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