BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Zahl der BAföG-Empfänger in Deutschland hat einen historischen Tiefstand erreicht, was die dringende Notwendigkeit für umfassende Reformen in der Studienfinanzierung verdeutlicht.
Die aktuellen Zahlen zur BAföG-Förderung in Deutschland sind alarmierend. Mit nur noch 612.800 geförderten Personen im letzten Jahr ist die Zahl der Empfänger auf den niedrigsten Stand seit über zwei Jahrzehnten gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung unterstreicht die dringende Notwendigkeit, die Studienfinanzierung grundlegend zu reformieren, um den Zugang zur Bildung für alle zu gewährleisten.
Im Durchschnitt erhielten die Geförderten monatlich 635 Euro, was leicht unter dem Vorjahresniveau liegt. Auch die Gesamtausgaben des Bundes für die BAföG-Förderung sind um 316 Millionen Euro auf insgesamt 3,1 Milliarden Euro gesunken, ein Rückgang von neun Prozent. Diese Zahlen werfen ein Schlaglicht auf die strukturellen Probleme des aktuellen Systems und die Notwendigkeit, die Förderkriterien und -beträge anzupassen.
Ein Großteil der BAföG-Empfänger sind Studierende, die im Durchschnitt 657 Euro pro Monat erhalten. Schüler hingegen bekommen im Schnitt 539 Euro. Die Höhe der Förderung variiert stark und hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die gewählte Bildungseinrichtung, die Wohnsituation und das Einkommen der Geförderten und ihrer Eltern. Diese Komplexität erschwert den Zugang zu den Mitteln und erfordert eine Vereinfachung der Antragsverfahren.
Interessanterweise sind die jüngeren Geförderten, meist unter 25 Jahren und überwiegend Frauen, die nicht mehr bei ihren Eltern leben. Der Frauenanteil liegt mit 59 Prozent erneut höher als der Anteil der männlichen Geförderten. Diese demografischen Daten könnten bei der Neugestaltung der Förderpolitik berücksichtigt werden, um gezieltere Unterstützung zu bieten.
Mit dem Start des Wintersemesters 2024/2025 wurde die ‘Studienstarthilfe’ als neues finanzielles Hilfsinstrument eingeführt. Diese einmalige Unterstützung von 1.000 Euro richtet sich vor allem an Studienanfänger, die Sozialleistungen beziehen und erstmals ein Studium aufnehmen. Im Jahr 2024 wurden auf diese Weise 10.700 Personen gefördert, was Ausgaben von 10,7 Millionen Euro nach sich zog.
Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag bereits eine umfassende Reform des BAföG angekündigt. Geplante Maßnahmen umfassen eine Anpassung der Wohnkostenpauschale und des Grundbedarfs in den kommenden Jahren. Auch das Deutsche Studierendenwerk und der Deutsche Gewerkschaftsbund betonen den Reformbedarf und fordern eine umfassendere, zugänglichere und digitalere Gestaltung des BAföG, um den tatsächlichen Bedarf zu decken.
Die Herausforderungen sind groß, aber die Notwendigkeit, das BAföG-System zu modernisieren, ist unbestreitbar. Eine Reform könnte nicht nur die finanzielle Unterstützung für Studierende verbessern, sondern auch die Chancengleichheit im Bildungssystem fördern. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die Weichen für eine zukunftsfähige Studienfinanzierung zu stellen.

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