MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der rasante Anstieg der E-Scooter-Nutzung in Deutschland bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Während die Zahl der versicherten E-Scooter auf 780.000 gestiegen ist, was einem Zuwachs von 37 Prozent entspricht, wächst auch die Sorge um die Sicherheit im Straßenverkehr.
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Der E-Scooter-Boom in Deutschland hat in den letzten Jahren erheblich an Fahrt aufgenommen. Mit einem Anstieg auf 780.000 versicherte E-Scooter im Jahr 2023, was einem Wachstum von 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, wird deutlich, dass diese Fortbewegungsmittel immer mehr zum festen Bestandteil des urbanen Verkehrs werden. Diese Entwicklung wird von der zunehmenden Beliebtheit von Leihfahrzeugen unterstützt, deren Anzahl um neun Prozent auf 210.000 gestiegen ist.
Die Attraktivität der E-Scooter liegt in ihrer Vielseitigkeit und der Möglichkeit, schnell und unkompliziert durch die Stadt zu gelangen. Anja Käfer-Rohrbach vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) betont, dass sich E-Scooter als ernstzunehmende Alternative zu herkömmlichen Verkehrsmitteln etabliert haben. Diese Entwicklung wird auch von Unternehmen wie Bolt, Lime, Uber und Voi vorangetrieben, die sowohl E-Scooter als auch Fahrräder zur Miete anbieten.
Allerdings bringt der Boom auch Herausforderungen mit sich. Die Unfallzahlen sind gestiegen, insbesondere bei Leihfahrzeugen, die häufig von jungen und unerfahrenen Fahrern genutzt werden. Laut Statistischem Bundesamt stieg die Zahl der Unfälle mit Verletzten von 8.443 im Jahr 2022 auf 9.439 im Jahr 2023. Besonders alarmierend ist der hohe Anteil von Leihfahrzeugen an den Unfällen, die 39 Prozent aller Schadensfälle ausmachen, obwohl sie nur 21 Prozent der E-Scooter-Flotte darstellen.
Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, fordert der GDV einen Ausbau der Radwegeinfrastruktur. Diese Maßnahme soll einen sicheren Raum für E-Scooter schaffen und die Unfallzahlen senken. Auch der TÜV-Verband sieht Handlungsbedarf und plädiert für technische Upgrades wie helle Scheinwerfer und gut sichtbare Blinker. Zudem wird mehr Platz in Form von Zweiradschnellwegen und neuen Abstellmöglichkeiten gefordert.
Ein weiterer Ansatz zur Erhöhung der Sicherheit könnte ein gezieltes Fahrtraining für jüngere Fahrerinnen und Fahrer sein. Solche Trainings könnten dazu beitragen, das Bewusstsein für die Risiken im Straßenverkehr zu schärfen und die Unfallzahlen zu reduzieren. Die Versicherer verzeichneten im Jahr 2023 knapp 5.000 Schadensmeldungen, was zu Entschädigungsleistungen von insgesamt 25,5 Millionen Euro führte.
Die Zukunft der E-Scooter in Deutschland hängt maßgeblich davon ab, wie gut es gelingt, die Infrastruktur und Sicherheitsmaßnahmen anzupassen. Während die Nachfrage nach diesen umweltfreundlichen Fortbewegungsmitteln weiter steigt, ist es entscheidend, dass auch die Rahmenbedingungen entsprechend weiterentwickelt werden, um sowohl die Sicherheit als auch die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen.
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