MAILAND / LONDON (IT BOLTWISE) – Der italienische Energieversorger Edison setzt auf Flüssigerdgas (LNG), um seine Flexibilität angesichts einer sinkenden Gasnachfrage zu erhöhen. Durch eine strategische Partnerschaft mit Shell und die Reduzierung von Pipeline-Verträgen will Edison auf unsichere Verbrauchstrends reagieren. Gleichzeitig laufen Klagen gegen Venture Global, die den Energiemarkt beeinflussen könnten.

Der italienische Energieversorger Edison hat eine bedeutende strategische Entscheidung getroffen, indem er sich verstärkt auf Flüssigerdgas (LNG) konzentriert, um flexibler auf die schwankende Gasnachfrage reagieren zu können. Diese Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Unsicherheiten auf dem europäischen Energiemarkt zunehmen. Edisons CEO Nicola Monti erklärte auf der Gastech-Konferenz in Mailand, dass das Unternehmen plant, einen Teil seiner Gasversorgung von Pipeline-Verträgen auf LNG umzustellen.
Ein zentraler Bestandteil dieser Strategie ist die kürzlich vereinbarte 15-jährige Partnerschaft mit Shell, die ab 2028 jährlich rund 0,7 Millionen Tonnen LNG aus den USA liefern wird. Diese Partnerschaft ermöglicht es Edison, auf die sich verändernden Verbrauchstrends in Italien und Europa flexibel zu reagieren. Die Möglichkeit, LNG-Ladungen bei sinkender Nachfrage gewinnbringend weiterzuverkaufen, ist ein wesentlicher Vorteil dieser Umstellung.
In den kommenden zwei Jahren laufen zwei bedeutende Pipeline-Verträge von Edison aus, darunter ein Vertrag mit Algerien über rund 1 Milliarde Kubikmeter jährlich und ein weiterer teilweise aus Libyen über etwa 4,4 Milliarden Kubikmeter. Monti deutete an, dass die Gesamtvolumen dieser Verträge wahrscheinlich reduziert werden, um sie durch LNG zu ersetzen. Der Vertrag mit Shell ist dabei ein zentraler Baustein der neuen Strategie.
Parallel dazu führt Edison ein Schiedsverfahren gegen Venture Global LNG, da das Unternehmen angeblich die angekündigten LNG-Lieferungen Ende 2022 nicht startete. Diese Lieferverzögerungen traten zu einem kritischen Zeitpunkt auf, als Europa mit den Folgen der russischen Invasion in der Ukraine konfrontiert war. Eine Entscheidung in diesem Fall wird bis Ende des Jahres erwartet. Trotz eines ähnlichen, kürzlich zugunsten von Venture Global entschiedenen Falles von Shell, zeigt sich Monti optimistisch, da das Gerichtsverfahren ein anderes sei.
Neben Edison haben auch andere Unternehmen wie BP und Galp Klagen gegen Venture Global eingereicht. Sie werfen dem Unternehmen vor, LNG am Spotmarkt zu verkaufen, anstatt die vertraglich vereinbarten Ladungen zu liefern. Venture Global weist diese Vorwürfe zurück und ist zuversichtlich, alle laufenden Verfahren für sich zu entscheiden. Diese rechtlichen Auseinandersetzungen könnten den Energiemarkt nachhaltig beeinflussen und die Dynamik der LNG-Lieferketten verändern.

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