MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um Elektroautos in Deutschland ist vielschichtig und wirft die Frage auf, ob diese Fahrzeuge vor allem für Besserverdienende mit Dienstwagen-Privileg attraktiv sind.
Die Elektromobilität in Deutschland steht vor einer Herausforderung: Trotz eines Anstiegs bei den Neuzulassungen von Elektroautos bleibt der Anteil im privaten Fahrzeugbestand gering. Laut einer Analyse der HUK Coburg beträgt der Anteil reiner Elektroautos im privaten Bereich lediglich drei Prozent. Dies wirft die Frage auf, ob Elektroautos hauptsächlich für Besserverdienende mit Dienstwagen-Privileg attraktiv sind.
Ein wesentlicher Faktor für die geringe Verbreitung von Elektroautos unter Privatpersonen ist das sogenannte Dienstwagen-Privileg. Dieses ermöglicht es Firmenwagenbesitzern, von steuerlichen Vorteilen zu profitieren, die bei der privaten Nutzung von Elektroautos noch ausgeprägter sind als bei herkömmlichen Verbrennern. Während bei einem klassischen Verbrenner-Dienstwagen ein Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerter Vorteil versteuert wird, sind es bei Elektroautos nur 0,25 Prozent, vorausgesetzt der Listenpreis liegt unter 70.000 Euro.
Die steuerliche Begünstigung macht Elektroautos als Firmenwagen besonders attraktiv. Dies zeigt sich auch in den Zulassungszahlen: Im ersten Quartal wurden 86 Prozent der Top-Elektromodelle wie VW ID.7 und Skoda Enyaq auf gewerbliche Halter zugelassen. Diese Entwicklung wird durch die Pläne der neuen Bundesregierung verstärkt, die die 0,25-Prozent-Regelung auf Fahrzeuge mit einem Listenpreis bis zu 100.000 Euro ausweiten möchte.
Für private Käufer hingegen hat sich die Situation verschlechtert, da der Umweltbonus für private E-Auto-Käufe Ende 2023 eingestellt wurde. Diese Subvention hatte den Staat in den Jahren zuvor rund zehn Milliarden Euro gekostet. Im Vergleich dazu belaufen sich die Kosten für die steuerliche Begünstigung von E-Autos bei Firmenwagen auf 1,5 Milliarden Euro pro Jahr, mit steigender Tendenz.
Kritiker bemängeln, dass das Dienstwagen-Privileg eine einseitige Förderung darstellt, die vor allem Besserverdienenden zugutekommt. Eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft zeigt, dass vor allem die einkommensstärksten zehn Prozent der Deutschen von dieser Subvention profitieren. Dies führt zu einer Zweiteilung des Marktes, bei der Elektroautos vor allem im gewerblichen Bereich an Bedeutung gewinnen.
Die Zukunft der Elektromobilität in Deutschland hängt somit stark von politischen Entscheidungen ab. Während die steuerliche Förderung von Elektro-Dienstwagen ausgebaut wird, bleibt eine Neuauflage des Umweltbonus für private Käufer aus. Dies könnte die Kluft zwischen gewerblichen und privaten Nutzern weiter vergrößern und die Verbreitung von Elektroautos im privaten Bereich weiter hemmen.
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