LONDON (IT BOLTWISE) – Trotz der jüngsten Einführung eines 15%igen Zolls auf europäische Exporte in die USA zeigen sich die europäischen Aktienmärkte überraschend robust. Die STOXX Europe 600 nähert sich erneut einem Allzeithoch, während die S&P 500 Futures nur einen leichten Anstieg verzeichnen. Diese Entwicklung wirft Fragen auf: Warum sind europäische Investoren so optimistisch?
Die jüngste Ankündigung der USA, einen 15%igen Zoll auf europäische Exporte zu erheben, hätte die Märkte in Aufruhr versetzen können. Doch das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Europäische Aktienmärkte zeigen sich widerstandsfähig, was auf eine gewisse Skepsis gegenüber der tatsächlichen Umsetzung der neuen Handelsvereinbarungen hindeutet. Analysten vermuten, dass die Vereinbarungen, ähnlich wie das Abkommen mit Japan, größtenteils aus unverbindlichen Absichtserklärungen bestehen, die wenig Einfluss auf die tatsächlichen Handelsströme haben werden.
Ein weiterer Faktor, der die Märkte beruhigt, ist die Möglichkeit, dass die US-Gerichte die rechtliche Grundlage der von Trump eingeführten Zölle infrage stellen könnten. Der Internationale Notstandswirtschaftsgesetz von 1977, auf den sich Trump beruft, könnte als unzureichend angesehen werden, um solche Handelsmaßnahmen ohne die Zustimmung des Kongresses durchzusetzen. Sollte das Gericht die Zölle für unrechtmäßig erklären, könnten die Märkte einen deutlichen Aufschwung erleben.
Die jüngsten Wirtschaftsprognosen von Goldman Sachs, die das BIP der EU um 0,1% nach oben korrigierten, spiegeln diesen Optimismus wider. Die Analysten von Deutsche Bank weisen darauf hin, dass die angekündigten Investitionen in Höhe von 600 Milliarden Euro größtenteils bereits geplante Projekte umfassen und somit keinen zusätzlichen wirtschaftlichen Impuls darstellen.
Auch die versprochenen Energieimporte im Wert von 750 Milliarden Euro aus den USA werden von Experten als unrealistisch angesehen. Der europäische Energiemarkt wird von privaten Unternehmen dominiert, die nicht verpflichtet sind, ihre Bezugsquellen zu ändern. Zudem sinken die Energiepreise, und der Trend geht in Richtung erneuerbarer Energien, was die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen weiter dämpft.
Die militärischen Einkäufe, die im Rahmen der Vereinbarung angekündigt wurden, sind angesichts der geopolitischen Spannungen in Osteuropa weniger überraschend. NATO-Staaten sind bestrebt, ihre Verteidigungsfähigkeiten zu stärken, was den Kauf von US-amerikanischem Militärgerät begünstigt.
Ein weiterer potenzieller Wendepunkt könnte der Fall VOS Selections vs Trump sein, der von kleinen US-Unternehmen angestrengt wurde. Sie argumentieren, dass die Zölle ihre Geschäftskosten unnötig in die Höhe treiben. Sollte das Gericht zugunsten der Kläger entscheiden, könnte dies die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Europa grundlegend verändern.
Die aktuellen Marktbewegungen zeigen, dass Investoren auf eine baldige Klärung der rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hoffen. Die Aussicht auf eine Rücknahme der Zölle und eine Stabilisierung der Handelsbeziehungen könnte den europäischen Märkten weiteren Auftrieb verleihen.

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