TALLINN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Investitionen in Verteidigungstechnologie haben in Europa eine neue Dimension erreicht. Estnische Risikokapitalgeber setzen auf militärische Innovationen aus der Ukraine, um die Verteidigungsfähigkeiten des Kontinents zu stärken.

In der europäischen Risikokapitalszene zeichnet sich ein bemerkenswerter Wandel ab: Verteidigungstechnologie, einst ein Tabuthema, wird zunehmend als attraktives Investitionsfeld wahrgenommen. Während viele Investoren weiterhin auf duale Anwendungen setzen, die sowohl militärische als auch zivile Nutzungsmöglichkeiten bieten, geht die estnische VC-Firma Darkstar einen anderen Weg. Sie investiert gezielt in rein militärische Anwendungen, um Europas Verteidigungsfähigkeiten mit kampferprobten Lösungen aus der Ukraine zu stärken.

Darkstar verfolgt dabei einen praxisnahen Ansatz, indem es Startups unterstützt, ihre Produkte sowohl in der Ukraine als auch in ganz Europa an militärische Kunden zu bringen. Für ukrainische Teams bedeutet dies nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch Hilfe bei der Gründung von konformen Einheiten in NATO-Ländern wie Estland. Dies ist entscheidend, um an europäischen Ausschreibungen oder Förderprogrammen teilnehmen zu können.

Mit einem Finanzierungsziel von 25 Millionen Euro in den nächsten sechs bis zwölf Monaten konzentriert sich Darkstar auf Pre-Seed- und Seed-Runden. Bereits zwei Investitionen wurden getätigt: in die ukrainisch-estnischen Startups FarSight Vision, das sich auf geospatiale Analysen und 3D-Kartierung für Drohnenpiloten spezialisiert hat, und Deftak, das Munition für Drohnen entwickelt.

Ragnar Sass, Mitbegründer von Darkstar, war lange Zeit nicht überzeugt, in Waffensysteme zu investieren. Doch die Entwicklungen in der Ukraine und seine persönlichen Verbindungen zu dem Land führten zu einem Umdenken. Sein erstes Investment in ein Verteidigungsunternehmen war das estnische Drohnen-Startup Krattworks, das einen Wendepunkt in seiner Investitionsstrategie markierte.

Darkstar hat kürzlich einen ersten Abschluss von 15 Millionen Euro erzielt, unterstützt von europäischen Unternehmern, Familienbüros und dem estnischen staatlich unterstützten LP SmartCap. Diese Investitionen spiegeln die wachsende Dringlichkeit wider, die in den baltischen Staaten aufgrund der Nähe zu Russland und der Vergangenheit unter sowjetischer Besatzung besonders ausgeprägt ist.

Die Ukraine hat einen dezentralen Ansatz gewählt, der es Kampfeinheiten ermöglicht, eigenständige Entscheidungen zu treffen. Dies stellt für Außenstehende eine Herausforderung dar, doch Sass hat sich durch zahlreiche Besuche in der Ukraine und Gespräche mit über 100 Einheitskommandeuren einen Vorsprung verschafft. Er sieht in den Eliteeinheiten Parallelen zu Startups, die schnell und innovativ agieren.

Darkstar plant, in autonome Systeme, Luftverteidigung, elektromagnetische Kriegsführung, Kommunikation, Cybersicherheit, Sensoren sowie Überwachung und Aufklärung zu investieren. Einige dieser Startups könnten zu Übernahmezielen für große Auftragnehmer werden, die Schwierigkeiten haben, schnelle Lösungen zu liefern, die NATO-Länder nun von ihnen erwarten.

Die schnelle Entwicklung und Bewertung von Unternehmen wie Anduril und Helsing sowie eine Welle neuer verteidigungsorientierter Fonds deuten darauf hin, dass das Potenzial für renditestarke Investitionen in diesem Bereich ernst genommen wird. Sass warnt jedoch vor der Geschwindigkeit, mit der Russland seine Kriegswirtschaft vorantreibt, und betont die Notwendigkeit, dass die Tech-Community stärker in die Bewältigung dieser Bedrohung eingebunden wird.

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Europäische Investitionen in Verteidigungstechnologie aus der Ukraine
Europäische Investitionen in Verteidigungstechnologie aus der Ukraine (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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