MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die europäische Halbleiterindustrie steht vor erheblichen Herausforderungen, um ihre Produktionsziele bis 2030 zu erreichen. Trotz ambitionierter Pläne und erheblicher Investitionen sieht der EU-Rechnungshof die gesteckten Ziele als kaum erreichbar an.
Die europäische Halbleiterindustrie hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 ihren Anteil am globalen Chipmarkt auf 20 Prozent zu steigern. Doch der EU-Rechnungshof äußert Zweifel an der Realisierbarkeit dieses Vorhabens. Die Konkurrenz aus Asien und den USA ist stark, und die Produktionskapazitäten dort wachsen kontinuierlich. Um das Ziel zu erreichen, müsste Europa seine Produktion vervierfachen, was angesichts der aktuellen Entwicklungen als unrealistisch gilt.
Der EU Chips Act, der mit einer Fördersumme von 43 Milliarden Euro ausgestattet ist, sollte internationale Chipauftragsfertiger anlocken und heimische Hersteller zum Ausbau motivieren. Doch die Zwischenbilanz zeigt, dass die Investitionen nicht ausreichen. Besonders der Rückzug von Intel aus dem geplanten Bau von Halbleiterwerken in Magdeburg hat die europäische Strategie ins Wanken gebracht. Diese Werke waren als das größte europäische Halbleiterprojekt geplant, doch aufgrund wirtschaftlicher Probleme wurde der Bau auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.
Insgesamt sind dem Rechnungshof 29 potenzielle oder bereits laufende Investitionen bekannt, darunter 13 Projekte für neuartige Anlagen. Doch ohne die Intel-Werke fällt ein erheblicher Teil der geplanten Investitionen weg. Zu den verbleibenden Großprojekten zählt die European Semiconductor Manufacturing Company in Dresden, geleitet vom Weltmarktführer TSMC, mit einem Investitionsvolumen von 10 Milliarden Euro.
Die EU-Kommission steht zudem vor der Herausforderung, die Investitionen effektiv zu überwachen. Da der Großteil der Fördermittel von den Mitgliedsstaaten kommt, fehlt es an zentralen Kontrollmechanismen. Die Kommission selbst verteilt nur einen kleinen Teil der Förderungen und hat keine umfassenden Überwachungsmechanismen etabliert. Dies erschwert die Nachverfolgung der Mittelverwendung und der Fortschritte erheblich.
Trotz der Schwierigkeiten gibt es auch positive Entwicklungen. Projekte zur Förderung von Universitäten, Start-ups und kleinen bis mittelständischen Unternehmen sind auf einem guten Weg. Eine neue europäische Entwicklungsplattform zum Designen von Chips soll die veraltete Europractice-Plattform ablösen. Zudem sollen Pilotanlagen zur Produktion von Testchips entstehen, um die Innovationskraft Europas zu stärken.
Der EU-Rechnungshof empfiehlt der Kommission, einen Realitäts-Check durchzuführen und den EU Chips Act anzupassen. Eine systematische Überwachung der Geldflüsse und Fortschritte ist notwendig, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Langfristig könnte ein überarbeiteter Chips Act, der aus den bisherigen Erfahrungen lernt, die europäische Halbleiterindustrie stärken und wettbewerbsfähiger machen.
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