LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussion über die Verteidigungsbudgets der europäischen NATO-Mitgliedstaaten hat eine neue Dimension erreicht. Während die Ausgaben steigen, bleibt die Frage offen, ob diese Mittel effizient genutzt werden, um die militärische Schlagkraft zu erhöhen.
Die jüngsten Entscheidungen auf dem NATO-Gipfel in Den Haag, mindestens 3,5 % des BIP für Verteidigungszwecke bereitzustellen, werfen Fragen zur Effizienz dieser Ausgaben auf. Anstatt sich nur auf die Höhe der Ausgaben zu konzentrieren, sollte der Fokus auf der tatsächlichen militärischen Leistungsfähigkeit liegen. Viele europäische NATO-Länder erhöhen ihre Verteidigungsausgaben linear, ohne die zugrunde liegenden Konzepte und Annahmen zu hinterfragen. Dies könnte sich als unzureichend erweisen, um zukünftige Bedrohungen abzuwehren.
Die Diskussion über das sogenannte Zahn-Schwanz-Verhältnis, das das Verhältnis von Kampfeinheiten zu unterstützendem Personal beschreibt, ist in diesem Kontext besonders relevant. In den Niederlanden beispielsweise gibt es weniger als 44.000 aktive Soldaten, von denen nur 8.000 in Kampfrollen tätig sind. Ein Großteil der restlichen Kräfte besteht aus zivilem Unterstützungspersonal, was zu einem ungünstigen Verhältnis von 1:8 führt. Diese Situation ist in vielen europäischen Ländern ähnlich, was die Frage aufwirft, ob die Verteidigungsbudgets effizient genutzt werden.
Technologische Fortschritte erfordern zwar oft mehr Unterstützungspersonal, um komplexe Systeme zu warten, bieten jedoch auch Chancen, die Effizienz zu steigern. Automatisierte Sensoren und KI-gestützte Analysen könnten die Entscheidungsfindung verbessern und die Notwendigkeit großer Hauptquartiere verringern. Dies würde eine flachere Befehlskette ermöglichen und Ressourcen effizienter nutzen.
Ein weiteres Argument für ein größeres Unterstützungspersonal ist die erhöhte Schlagkraft moderner Technologien. Doch anstatt nur die Anzahl der Soldaten zu zählen, sollte auch die Integration unbemannter und autonomer Systeme in die Bewertung einfließen. Diese Systeme können sowohl die Feuerkraft als auch die Logistik erheblich verbessern.
Schließlich ist es wichtig, die Effizienz des gesamten Unterstützungssystems zu bewerten. Ein Vergleich mit einem Boxer, der zwar einen starken Schlag benötigt, aber auch ein effizientes Management und Training, verdeutlicht die Notwendigkeit, das gesamte System zu optimieren. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Verteidigungsbudgets tatsächlich zur Erhöhung der militärischen Schlagkraft beitragen.
Insgesamt zeigt die Diskussion über das Zahn-Schwanz-Verhältnis, dass eine bloße Erhöhung der Verteidigungsausgaben nicht ausreicht. Es bedarf einer umfassenden Bewertung und Optimierung der Strukturen, um die Effizienz zu steigern und die Verteidigungsfähigkeit Europas zu sichern.

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