MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die europäische KI-Branche steht vor der Herausforderung, sich von den dominierenden Märkten in den USA und China zu emanzipieren. Reinhard Heckel, Professor für Maschinelles Lernen an der Technischen Universität München, betont die Notwendigkeit, eigene KI-Modelle zu entwickeln, um die Abhängigkeit von ausländischen Technologien zu verringern.
Der unerwartete Erfolg von ChatGPT hat weltweit einen Wettlauf um die Vorherrschaft im Bereich der Künstlichen Intelligenz ausgelöst. Während die USA und China mit Unternehmen wie OpenAI, Microsoft und Alibaba die Führung übernommen haben, sieht sich Europa mit der Herausforderung konfrontiert, nicht abgehängt zu werden. Reinhard Heckel, Professor an der Technischen Universität München, warnt davor, den Rückstand einfach hinzunehmen und plädiert für die Entwicklung eigener KI-Modelle.
Heckel hebt hervor, dass Deutschland in der KI-Forschung stark aufgestellt ist, auch wenn diese oft nicht die verdiente Aufmerksamkeit erhält. Er verweist auf die Pionierarbeit der Forschungsgruppe CompVis an der LMU München, die zur Entwicklung der Text-zu-Bild-KI Stable Diffusion führte. Diese Innovationen zeigen, dass Europa über das notwendige Fachwissen verfügt, um im globalen KI-Wettbewerb mitzuhalten.
Ein zentrales Problem sieht Heckel jedoch in der Umsetzung von Forschungsergebnissen in marktfähige Produkte. Trotz zahlreicher Initiativen zur Unterstützung von Startups fehlt es oft an Risikobereitschaft und der Fähigkeit, größere Finanzierungsrunden zu sichern. Dies erschwert es europäischen Unternehmen, sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten.
Heckel selbst arbeitet mit einem kleinen Team an einem KI-Startup, das sich auf die Bereitstellung hochwertiger Trainingsdaten für spezialisierte KI-Modelle konzentriert. Diese Modelle sollen in der Lage sein, spezifische Prozesse in Branchen wie der Versicherungswirtschaft effizient zu unterstützen. Durch das Tuning bestehender Open-Source-Modelle können maßgeschneiderte Lösungen entwickelt werden, die den spezifischen Anforderungen gerecht werden.
Die Entwicklung spezialisierter KI-Modelle bietet Europa die Chance, in Nischenmärkten Fuß zu fassen, die von den großen KI-Giganten nicht abgedeckt werden. Heckel betont, dass es wichtig ist, eigene Foundation-Modelle zu entwickeln, um auf politische Spannungen und mögliche Einschränkungen der Verfügbarkeit ausländischer Modelle vorbereitet zu sein.
Initiativen wie BayernGPT, die oft belächelt werden, könnten einen wichtigen Beitrag zur Unabhängigkeit Europas in der KI-Entwicklung leisten. Es geht nicht darum, sofort mit den großen Playern zu konkurrieren, sondern darum, die notwendige Infrastruktur und das Wissen aufzubauen, um langfristig souverän agieren zu können.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- Service Directory für AI Adult Services erkunden!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Data Engineer, KI (m/w/d)

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

Duales Studium (m/w/d) – Data Science und Künstliche Intelligenz (B.Sc.)

Duale Studenten* Data Science & künstliche Intelligenz – Bachelor

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Europas Weg zur Unabhängigkeit in der KI-Entwicklung" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Europas Weg zur Unabhängigkeit in der KI-Entwicklung" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Europas Weg zur Unabhängigkeit in der KI-Entwicklung« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!