MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die weltweiten Frachtraten für Supertanker erleben derzeit eine beispiellose Preisexplosion, ausgelöst durch die verschärften Sanktionen der USA gegen den russischen Ölhandel. Diese Entwicklung zwingt Händler dazu, nach alternativen Schiffskapazitäten zu suchen, was die Kosten für bestimmte Routen verdoppelt hat.
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Die aktuellen geopolitischen Spannungen haben zu einer drastischen Erhöhung der Frachtraten für Supertanker geführt. Die USA haben ihre Sanktionen gegen den russischen Ölhandel verschärft, was die Nachfrage nach nicht-sanktionierten Schiffen in die Höhe treibt. Diese Situation hat die Kosten für den Transport von Rohöl auf bestimmten Routen verdoppelt, während die Verfügbarkeit von Schiffen stark eingeschränkt ist.
Händler weltweit sind in Alarmbereitschaft und versuchen, alternative Schiffskapazitäten zu sichern, um die Lieferungen aus wichtigen Ölproduktionsländern wie China und Indien zu gewährleisten. Diese Länder haben ihre Raffinerien bereits angepasst, um den Bedarf an alternativen Treibstoffquellen zu decken. Die Sanktionen der USA zielen darauf ab, die Einnahmen Russlands als zweitgrößten Ölexporteur der Welt zu reduzieren.
Ein wesentlicher Teil der betroffenen Schiffe ist Teil einer sogenannten ‘Schattenflotte’. Diese Schiffe wurden bisher genutzt, um günstiges russisches Öl nach Indien und China zu transportieren, eine Praxis, die in Europa nach dem Einmarsch Moskaus in die Ukraine verboten wurde. Auch iranisches Öl, das ebenfalls unter Sanktionen steht, wurde mit diesen Schiffen bewegt.
Die Frachtraten für Very Large Crude Carriers (VLCCs), die bis zu zwei Millionen Barrel Rohöl transportieren können, sind sprunghaft angestiegen. Unipec, der Handelsarm des asiatischen Raffinerie-Giganten Sinopec, hat mehrere Supertanker gechartert, was die Preise weiter in die Höhe getrieben hat. Besonders die Route vom Mittleren Osten nach China verzeichnete einen Anstieg von 39% auf 37.800 Dollar pro Tag, den höchsten Stand seit Oktober.
Die Transportkosten für die ESPO-Blend-Fracht von Russlands Pazifikhafen Kozmino nach Nordchina, die mit Aframax-Tankern durchgeführt wird, haben sich mehr als verdoppelt und belaufen sich nun auf 3,5 Millionen Dollar. Schiffseigner fordern aufgrund der limitierten Verfügbarkeit beachtliche Prämien.
Die Verknappung der Schiffsverfügbarkeit könnte sich weiter verschlimmern, da Händler nach nicht-sanktionierten Schiffen suchen, um russisches und iranisches Rohöl zu transportieren. Analysten von Kpler erwarten, dass in den kommenden Monaten neue Schiffe in die Schattenflotte gezogen werden, was das Angebot im nicht-sanktionierten Frachtmarkt weiter verengen wird.
Die Frachtraten für VLCCs von Mittlerem Osten nach Singapur erlebten den größten Anstieg, während auch die Preise für VLCCs auf der Route von Mittlerem Osten nach China sowie von Westafrika nach China erheblich gestiegen sind. Auch die Kosten für den Transport von Rohöl aus dem US-Golf nach China stiegen deutlich an.
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