FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Europäische Zentralbank hat beschlossen, die Leitzinsen im Euroraum unverändert bei 2,0 Prozent zu belassen. Diese Entscheidung kommt inmitten eines unsicheren wirtschaftlichen Umfelds, das durch Handelskonflikte und politische Krisen geprägt ist. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betont die Herausforderungen durch höhere Zölle und einen stärkeren Euro, die das Wachstum bremsen könnten.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat entschieden, die Leitzinsen im Euroraum weiterhin bei 2,0 Prozent zu belassen. Diese Entscheidung spiegelt die anhaltende Unsicherheit wider, die durch den globalen Handelskonflikt und die politische Instabilität in einigen Mitgliedsstaaten verursacht wird. EZB-Präsidentin Christine Lagarde wies darauf hin, dass höhere Zölle und ein stärkerer Euro das Wirtschaftswachstum im Euroraum bremsen könnten.
Bereits im Juli hatte die EZB die Zinsen nicht verändert, was auf das unsichere wirtschaftliche Umfeld zurückzuführen war. Die Entscheidung, die Zinsen unverändert zu lassen, wurde einstimmig getroffen, nachdem die EZB zuvor achtmal innerhalb eines Jahres die Zinsen gesenkt hatte. Im Frühjahr 2024 lag der Einlagenzins noch bei 4,0 Prozent, was die aktuelle Stabilität der Zinspolitik unterstreicht.
Die Inflation im Euroraum ist unter Kontrolle, mit einer Teuerungsrate von 2,1 Prozent im August. Trotz der Herausforderungen durch die US-Zölle zeigt sich die Wirtschaft im Euroraum robust. Viele Ökonomen gehen davon aus, dass die EZB die Zinsen in diesem Jahr nicht mehr ändern wird, um alle Optionen offen zu halten.
Die politische Krise in Frankreich sorgt für zusätzliche Unsicherheit. Die haushaltspolitischen Turbulenzen haben die Renditen französischer Staatsanleihen steigen lassen, was Spekulationen über mögliche Anleihenkäufe der EZB zur Stabilisierung des Marktes anheizt. Die EZB könnte im Krisenfall unbegrenzt Anleihen kaufen, jedoch sind die Hürden dafür hoch. Eine bevorstehende Bonitätsüberprüfung Frankreichs durch die Ratingagentur Fitch wird mit Spannung erwartet.

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