WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Trotz einer hartnäckigen Inflationsrate von 2,9 % in den USA bleibt die Federal Reserve auf Kurs für Zinssenkungen. Der Arbeitsmarkt könnte dabei eine entscheidende Rolle spielen, da die Fed ihre geldpolitischen Entscheidungen an die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anpasst. Experten sind besorgt über die anhaltende Inflation, während einige Mitglieder der Fed schnellere Zinssenkungen fordern.

Die Federal Reserve der USA steht vor einer komplexen Herausforderung: Trotz einer stabilen Inflationsrate von 2,9 % plant sie, die Zinsen zu senken. Diese Entscheidung wird durch die aktuelle wirtschaftliche Lage und die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt beeinflusst. Der Personal Consumption Expenditures (PCE) Index, der bevorzugte Inflationsindikator der Fed, zeigt eine anhaltende Preisstabilität, was die Zentralbank jedoch nicht davon abhält, Zinssenkungen für das Jahr 2025 ins Auge zu fassen.
Ein wesentlicher Faktor für die geldpolitischen Entscheidungen der Fed ist der Zustand des Arbeitsmarktes. Sollte dieser schwach bleiben, könnte dies die Notwendigkeit für Zinssenkungen verstärken. Die Fed hat bereits erste Schritte unternommen und die Zinsen für 2025 gesenkt, mit weiteren Kürzungen, die Ende Oktober und Anfang Dezember erwartet werden. Diese Maßnahmen sollen die Wirtschaft stützen, auch wenn die Inflation möglicherweise auf 3,1 % im Jahr 2025 ansteigen könnte, bevor sie im darauffolgenden Jahr wieder sinkt.
Die Diskussion innerhalb der Fed ist intensiv. Einige Mitglieder, wie Gouverneurin Michelle Bowman, drängen auf schnellere Zinssenkungen, um die wirtschaftliche Dynamik zu fördern. Gleichzeitig gibt es Bedenken, dass die Inflation nicht nur ein vorübergehendes Phänomen ist. Austan Goolsbee, Präsident der Chicago Fed, warnt davor, die Inflation zu unterschätzen, während andere auf eine steigende Produktivität hinweisen, die den Inflationsdruck mindern könnte.
Ein weiterer Aspekt, der die Entscheidungen der Fed beeinflusst, sind die Handelszölle, die von der Trump-Administration eingeführt wurden. Diese könnten zu einem einmaligen Preisanstieg führen, der sich über mehrere Quartale erstreckt. Fed-Chef Jerome Powell hat darauf hingewiesen, dass diese Faktoren in die Überlegungen einbezogen werden müssen. Die Unsicherheit über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung bleibt bestehen, insbesondere wenn es zu einem Regierungsstillstand kommen sollte, der die Veröffentlichung neuer Arbeitsmarktdaten verzögern könnte.

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