LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die britische Anwaltskanzlei Freshfields wagt einen ungewöhnlichen Schritt in ihrer US-Expansion: Sie stellt sich offen gegen die Trump-Administration, indem sie die sanktionierte Kanzlei Perkins Coie unterstützt. Diese Entscheidung könnte Freshfields nicht nur als Zeichen von Integrität und Unabhängigkeit dienen, sondern auch als strategischer Vorteil im transatlantischen Markt.
Die britische Kanzlei Freshfields hat sich entschieden, während ihrer Expansion in den US-Markt eine klare Haltung gegen die Trump-Administration einzunehmen. Diese Entscheidung fiel in einer Phase, in der Freshfields massiv in den US-Markt investiert und sich damit in eine sensible Position begibt. Die Unterstützung der sanktionierten Kanzlei Perkins Coie durch die Unterzeichnung eines sogenannten amicus brief, der sich gegen Trumps Executive Order richtet, ist ein bemerkenswerter Schritt. Freshfields ist damit die einzige der 20 größten globalen Kanzleien, die diesen Weg eingeschlagen hat.
Die Entscheidung, sich gegen die Trump-Administration zu positionieren, wurde von der Senior Partnerin Georgia Dawson in enger Abstimmung mit den US-Führungskräften getroffen. Trotz Warnungen vor möglichen Reputationsschäden setzte Dawson auf Prinzipien statt Opportunismus. Diese Haltung hat bereits Auswirkungen gezeigt: Anwälte und Mandanten anderer Kanzleien, die mit der Trump-Regierung kooperierten, suchen nun gezielt den Anschluss an Freshfields. Besonders europäische Mandanten schätzen die Haltung der Kanzlei als Ausdruck von Integrität und Unabhängigkeit.
Freshfields’ Expansion in die USA hat die Kanzlei nicht nur strukturell, sondern auch kulturell verändert. Seit 2019 wurden über 50 hochkarätige Partner von US-Adressen wie Skadden, Cravath oder Davis Polk abgeworben. Die Gehälter für diese Top-Hires erreichen bis zu achtstellige Dollarbeträge. Niederlassungen in Boston und im Silicon Valley wurden eröffnet, und inzwischen entfällt ein Fünftel des Umsatzes auf den US-Markt.
Die Konfrontation mit der Trump-Regierung fällt in eine Zeit, in der viele US-Kanzleien sich mit der Administration arrangierten, etwa durch pro bono-Zusagen zugunsten konservativer Anliegen. Freshfields hingegen entschied sich, eine klare politische Haltung einzunehmen. Diese Entscheidung könnte sich als Differenzierungsmerkmal im transatlantischen Wettbewerb erweisen, insbesondere in Zeiten wachsender Polarisierung.
Obwohl Freshfields bislang nicht direkt von einem Dekret betroffen ist, erhielt die Kanzlei wie viele andere ein Schreiben der Equal Employment Opportunity Commission (EEOC). Während viele Sozietäten daraufhin Vereinbarungen mit der Trump-Regierung schlossen, hielt Freshfields bewusst Distanz zu einem autoritären Kurs.
Die finanziellen Herausforderungen bleiben jedoch bestehen. Seit 2019 sind die Personalkosten um fast 60 Prozent gestiegen, während der Umsatz um 42 Prozent zulegte. Der Gewinn pro Equity Partner liegt bei geschätzten 2,4 Millionen Pfund, deutlich hinter US-Giganten wie Kirkland & Ellis mit rund 9 Millionen Dollar.
Die Frage, ob sich der Mut von Freshfields auszahlt, hängt davon ab, wie sehr Mandanten künftig auf klare politische Haltungen achten. In einer polarisierten Welt könnte das Festhalten an juristischen Grundprinzipien zu einem echten Wettbewerbsvorteil werden. Freshfields hat diesen Schritt gewagt – nun bleibt abzuwarten, ob daraus eine neue Marktidentität entsteht.
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