G7-Treffen: Kompromisse trotz US-Drucks

CHARLEVOIX / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die G7-Staaten haben sich trotz der Spannungen, die durch die Politik von US-Präsident Donald Trump ausgelöst wurden, auf wichtige Kompromisse geeinigt. Im Zentrum der Diskussionen standen die Ukraine-Politik und Sicherheitsgarantien, die von den USA bisher abgelehnt wurden.

Die G7, bestehend aus den wirtschaftsstarken Demokratien des Westens, haben sich in Charlevoix, Kanada, getroffen, um über zentrale Themen wie die Ukraine-Politik zu beraten. Trotz der von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Spannungen gelang es den Mitgliedern, sich auf Kompromisse zu einigen. US-Außenminister Marco Rubio trug Formulierungen bei, die den Positionen Trumps entgegenstehen und die Unterstützung der Ukraine bekräftigen.

Im gemeinsamen Abschlussdokument der Konferenz wurde die unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine bei der Verteidigung ihrer territorialen Integrität und ihres Existenzrechts hervorgehoben. Die G7 betonten die Notwendigkeit robuster Sicherheitsvorkehrungen gegen russische Aggressionen, ein Punkt, den Kiew und europäische Verbündete immer wieder gefordert hatten.

Obwohl Trump bisher Sicherheitsgarantien abgelehnt hatte, zeigt sich eine neue Offenheit innerhalb der G7, diese zu diskutieren. Die drohende Spaltung des Westens konnte vorerst abgewendet werden, bleibt jedoch angesichts der unvorhersehbaren US-Politik ein Risiko.

Ein weiteres Thema war der Nahostkonflikt, bei dem die G7 die Freilassung aller Geiseln in Gaza forderten. Die von europäischen und arabischen Staaten angestrebte Zweistaatenlösung wurde auf Druck der USA nicht erwähnt. Dennoch betonten die Minister die Notwendigkeit eines politischen Horizonts für das palästinensische Volk.

Interessanterweise fehlte Rubio bei mehreren gemeinsamen Aktionen der G7-Runde, was Spekulationen über seine Beweggründe auslöste. In Charlevoix kursierte die These, dass Rubio sich nicht auf freundschaftlichen Bildern mit seinen Kollegen zeigen wollte, um den Zorn Trumps zu vermeiden.

Im Zollstreit mit den USA kündigte die kanadische Außenministerin Mélanie Joly an, maximalen Druck auf die USA auszuüben, um eine Annexion Kanadas zu verhindern. Kanada plant, sich stärker der EU und Großbritannien zuzuwenden, um seine Wirtschaft zu diversifizieren.

Die G7-Treffen bieten eine Plattform für intensive Diskussionen und den Aufbau persönlicher Beziehungen zwischen den Außenministern. Annalena Baerbock fand überraschend positive Worte für Rubio und betonte die Bedeutung kleiner Formate wie der G7 für den persönlichen Austausch.

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