Garantex: Russische Krypto-Börse von internationalen Behörden beschlagnahmt

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die internationale Zusammenarbeit von Strafverfolgungsbehörden hat zu einem bedeutenden Schlag gegen die russische Krypto-Börse Garantex geführt. Diese Maßnahme ist Teil einer umfassenden Strategie, um illegale Aktivitäten im Zusammenhang mit Kryptowährungen einzudämmen.

Die russische Kryptowährungsbörse Garantex wurde kürzlich von einer internationalen Koalition von Strafverfolgungsbehörden, darunter der US-Geheimdienst, beschlagnahmt. Diese Aktion ist Teil einer größeren Anstrengung, um gegen Plattformen vorzugehen, die mit illegalen Aktivitäten wie Darknet-Märkten und Ransomware in Verbindung stehen. Die Webseite von Garantex zeigt nun eine Beschlagnahmungsmitteilung, die auf einen Durchsuchungsbefehl des US Attorney’s Office für den Eastern District of Virginia verweist.

Diese Beschlagnahmung ist der jüngste Schritt westlicher Regierungen gegen die in Moskau ansässige Börse. Bereits im letzten Monat hatte die Europäische Union Sanktionen gegen Garantex verhängt, da die Börse eng mit sanktionierten russischen Banken verbunden sei. Diese Sanktionen sind Teil eines umfassenderen Pakets gegen Russland aufgrund der Invasion in die Ukraine.

Im Jahr 2022 hatte das US-Finanzministerium Garantex sanktioniert, da über 100 Millionen US-Dollar an Transaktionen auf der Plattform mit illegalen Akteuren und Darknet-Märkten, darunter die berüchtigte russische Ransomware-Gruppe Conti und der Darknet-Markt Hydra, in Verbindung gebracht wurden.

Die Beschlagnahmungsaktion wurde in Zusammenarbeit mit dem US-Justizministerium, dem FBI, Europol, der niederländischen Nationalpolizei, dem deutschen Bundeskriminalamt, der Staatsanwaltschaft Frankfurt, dem finnischen Nationalen Ermittlungsbüro und der estnischen Kriminalpolizei durchgeführt. Trotz Anfragen von Branchenmedien haben sich die meisten dieser Organisationen bisher nicht öffentlich zu der Aktion geäußert.

Garantex selbst hat auf Anfragen über die offiziellen E-Mail-Adressen und den Telegram-Account nicht reagiert. Die Analyse der Domain-Daten von Garantex bestätigt, dass die Webseite nun auf Server umgeleitet wird, die vom US-Geheimdienst kontrolliert werden. Diese Server hosten auch andere von der Behörde in den letzten Jahren beschlagnahmte Webseiten.

Nach der Beschlagnahmung hat Garantex in seinen offiziellen Telegram-Kanälen keine Erwähnung der Strafverfolgungsaktion gemacht. Stattdessen kündigte die Börse an, alle Dienste, einschließlich Kryptowährungsabhebungen, auszusetzen. Diese Entscheidung folgte auf die Blockierung von 28 Millionen US-Dollar in Tether durch den Stablecoin-Emittenten Tether auf der Plattform von Garantex.

In einer Mitteilung an ihre Nutzer erklärte Garantex: „Wir haben schlechte Nachrichten. Wir kämpfen und werden nicht aufgeben! Bitte beachten Sie, dass alle [Tether] in russischen Wallets derzeit bedroht sind.“ Diese Entwicklungen unterstreichen die zunehmenden Herausforderungen, denen sich Krypto-Börsen gegenübersehen, die in rechtlichen Grauzonen operieren oder mit sanktionierten Entitäten in Verbindung stehen.

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