LONDON (IT BOLTWISE) – Die innovative Nutzung von Geckofüßen könnte die Lösung für das wachsende Problem des Weltraumschrotts sein. Ein europäisches Forschungsprojekt namens “gEICko” entwickelt Satelliten, die in der Lage sind, sich an Weltraumschrott zu heften und diesen sicher aus der Umlaufbahn zu entfernen.
Seit dem Start von Sputnik im Jahr 1957 hat die Menschheit etwa 20.000 Satelliten in den Orbit geschickt. Während der erste Satellit nach wenigen Monaten verglühte, verbleiben viele seiner Nachfolger lange nach dem Ende ihrer Missionen im All. Diese Überreste stellen eine zunehmende Gefahr für Astronauten und funktionierende Satelliten dar, da jede Kollision oder Explosion Tausende neuer Fragmente erzeugt.
Traditionelle Ansätze zur Beseitigung von Weltraumschrott stoßen an ihre Grenzen, da tote Satelliten unvorhersehbar durch den Raum taumeln. Methoden wie Netze und Harpunen bieten nur begrenzte Erfolge, während Roboterarme spezifische Anknüpfungspunkte benötigen, die oft nicht vorhanden sind. Hier setzt die gecko-inspirierte Lösung an, die diese Probleme umgeht, indem sie speziell texturierte Silikonoberflächen verwendet, die sich an glatten Flächen wie Solarpanels festsetzen können.
Die Technologie basiert auf synthetischen Materialien, die die mikroskopischen Strukturen der Geckofüße nachahmen. Diese ermöglichen es den Reptilien, sich an nahezu jeder Oberfläche festzuhalten, indem sie molekulare Kräfte, sogenannte van der Waals-Wechselwirkungen, nutzen. Wenn ein Aufräumsatellit sein Ziel mit der richtigen Geschwindigkeit und im richtigen Winkel erreicht, entsteht eine sofortige Verbindung ohne mechanisches Einrasten.
Die internationale Forschergruppe, bestehend aus Wissenschaftlern aus Deutschland, Italien, Portugal und Spanien, steht vor erheblichen technischen Herausforderungen. Die synthetischen Gecko-Materialien müssen ihre Haftkraft in der rauen Umgebung des Weltraums beibehalten und zuverlässig auf staubigen, gealterten oder beschädigten Oberflächen funktionieren. Zudem müssen ausgeklügelte Leitsysteme entwickelt werden, um sicherzustellen, dass die Aufräumsatelliten ihre taumelnden Ziele finden, anfliegen und andocken können, ohne weiteren Schrott zu erzeugen.
Wenn das Projekt erfolgreich ist, könnten Gecko-Satelliten eine kostengünstige Lösung für das wachsende Problem des Weltraumschrotts bieten. Mohamed Khalil Ben-Larbi von der Universität Würzburg schätzt, dass betriebsbereite Aufräumsatelliten innerhalb eines Jahrzehnts verfügbar sein könnten. Angesichts der zunehmenden Kommerzialisierung der Raumfahrt und der geplanten Starts von Tausenden weiteren Satelliten könnte diese Technologie bald unerlässlich werden, um den Weltraum für zukünftige Generationen sicher zu halten.

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