NAIROBI / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein schwerer Metallring, der über 500 Kilogramm wiegt, ist kurz vor Silvester in Kenia abgestürzt und hat in der kleinen Gemeinde Mukuku für Aufregung gesorgt. Experten der Kenya Space Agency (KSA) bestätigten, dass es sich um einen Trennring eines Raumfahrzeugs handelt, was dringende Fragen zur wachsenden Problematik von Weltraummüll aufwirft.
Der Absturz eines metallischen Rings in Kenia hat nicht nur die lokale Bevölkerung erschreckt, sondern auch die Aufmerksamkeit auf ein globales Problem gelenkt: den Weltraummüll. Der Vorfall ereignete sich in Mukuku, etwa 115 Kilometer südöstlich von Nairobi, als der Ring mit einem lauten Knall auf einem Feld landete. Augenzeugen berichteten von einem “lauten Zischen, gefolgt von einem Knall”, der von einem 75-jährigen Bauern als “wie eine Bombe” beschrieben wurde.
Der Ring, der einen Durchmesser von etwa 2,44 Metern hatte, war nach dem Aufprall zwei Stunden lang glühend heiß, bevor sich die Dorfbewohner näherten. Die Neugier und Angst der Anwohner führten dazu, dass sich schnell eine Menschenmenge versammelte, um Fotos zu machen und über die Herkunft des Objekts zu spekulieren. Um Diebstahl durch Schrottdiebe zu verhindern, bewachten die Dorfbewohner den Ring über Nacht, bis die KSA-Teams ihn am nächsten Tag sicherten und zur Untersuchung abtransportierten.
Die Kenya Nuclear Regulatory Authority stellte fest, dass der Ring leicht erhöhte Strahlungswerte aufwies, die jedoch nicht gesundheitsschädlich seien. Dennoch sind die Bewohner besorgt, da einige Risse in ihren Häusern meldeten und sich um mögliche gesundheitliche Folgen sorgen. Einige fordern Entschädigung und verweisen auf den Weltraumvertrag, der den Startstaat für Schäden durch seine Raumfahrzeuge haftbar macht.
Die Identifizierung des verantwortlichen Staates gestaltet sich jedoch schwierig. Der Generaldirektor der KSA, Brigadier Hillary Kipkosgey, erklärte, dass der Ring ein “häufiges Bauteil in vielen Raketen” sei und die Untersuchungen noch andauern. Die britische Raumfahrtbehörde vermutet, dass es sich um ein Teil einer Ariane-Rakete handeln könnte, die 2008 gestartet wurde. Sollte dies zutreffen, hätte der Ring mehr als 16 Jahre lang die Erde umkreist, bevor er abstürzte.
Dieses Ereignis ist kein Einzelfall. Laut NASA umkreisen über 6.000 Tonnen Weltraummüll unseren Planeten, wobei mehr als 27.000 Teile groß genug sind, um verfolgt zu werden. Während die meisten dieser Materialien beim Wiedereintritt verglühen, können größere Fragmente überleben. Mit der steigenden Anzahl von Satelliten und Raketen steigt auch das Risiko von Einschlägen.
In Afrika wurden bereits ähnliche Vorfälle verzeichnet. Im Jahr 2023 wurden in westlichen Dörfern Ugandas verdächtige Weltraumtrümmer gefunden. Nur wenige Tage nach dem Absturz in Mukuku berichteten Bewohner im Norden Kenias und im Süden Äthiopiens von hellen Objekten, die durch den Nachthimmel zogen. Jedes dieser Ereignisse unterstreicht die wachsende Unvorhersehbarkeit von orbitalem Müll.
Experten sind sich einig, dass die Erde es sich nicht leisten kann, den Weltraum als Müllhalde zu behandeln. Vorgeschlagene Lösungen reichen von Satelliten, die Trümmer einfangen können, bis hin zu passiven Systemen, die alte Raumfahrzeuge sicher de-orbitieren. Doch wie die KSA warnt, sind diese Lösungen technisch komplex und kostspielig, und die internationale Zusammenarbeit bleibt begrenzt.
Für die Bewohner von Mukuku ist die Gefahr real. “Wir brauchen Zusicherungen von der Regierung, dass so etwas nicht wieder passiert”, sagte der Anwohner Benson Mutuku. Ihre Ängste spiegeln eine größere Realität wider: Ohne robuste globale Regeln und Technologien zur Bewältigung von Weltraummüll könnten mehr Gemeinden gefährdet sein.

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