MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – ProRata, das neu gegründete Startup von Bill Gross, plant eine revolutionäre Lösung für das Urheberrechtsproblem in der generativen KI-Industrie.



Bill Gross, bekannt als der „Pay-per-Click“-Pionier der 1990er Jahre, hat eine klare Meinung zur aktuellen Situation der generativen KI: „Es ist Diebstahl“, sagt er. Die Art und Weise, wie KI-Unternehmen Daten aus dem Internet ohne Genehmigung nutzen, vergleicht er mit „Ladendiebstahl“ und „Geldwäsche des Wissens der Welt zu ihrem eigenen Vorteil“. Sein neues Unternehmen ProRata möchte jedoch eine Lösung bieten, die über rechtliche Auseinandersetzungen hinausgeht.

Das in Pasadena, Kalifornien, ansässige Startup zielt darauf ab, ein „KI-Pay-per-Use“-Modell zu etablieren, bei dem Urheber und Rechteinhaber fair für die Nutzung ihrer Inhalte durch KI-Systeme entlohnt werden. Der Kern von ProRatas Ansatz liegt in der Aufteilung der Erlöse, die generiert werden, wenn Inhalte für KI-Training oder -Ausgabe verwendet werden. Gross erklärt: „Wir können den Output von generativer KI, sei es Text, Bild, Musik oder Film, in seine Bestandteile zerlegen, die Urheber identifizieren und sie entsprechend vergüten.“

Diese Technologie, für die ProRata bereits Patentanmeldungen eingereicht hat, ist einzigartig und könnte eine Lösung bieten, die über juristische Auseinandersetzungen hinausgeht. Mit Partnern wie Universal Music Group, Financial Times, The Atlantic und Axel Springer hat ProRata bereits wichtige Unterstützer gewonnen. Auch prominente Autoren wie Tony Robbins und Scott Galloway sind mit im Boot.

Trotz seiner klaren Haltung gegenüber der Praxis der Daten-Scraping glaubt selbst der Journalismus-Professor Jeff Jarvis, dass ProRata einen wichtigen Beitrag leisten könnte. Er sieht darin eine Möglichkeit, dass Nachrichtenorganisationen und andere Inhalteanbieter Zugang zu verlässlichen und aktuellen Informationen erhalten, die in generative KI-Modelle einfließen.

Neben der Etablierung des Bezahlsystems plant ProRata im Oktober den Start einer eigenen Suchmaschine im Abonnement-Modell. Diese wird ausschließlich auf lizenzierten Daten basieren – es werden keinerlei Inhalte aus nicht genehmigten Quellen verwendet. „Keine Inhalte von Reddit“, betont Gross.

ProRatas Erfolg könnte auch anderen Startups den Weg ebnen, die sich mit der Lizenzierung von Trainingsdaten befassen. Unternehmen wie TollBit und Human Native AI sowie gemeinnützige Organisationen wie die Dataset Providers Alliance verfolgen ähnliche Ziele. Gross hofft, dass seine Lizenzierungs- und Zahlungstechnologien auch von anderen großen KI-Unternehmen übernommen werden.

Bill Gross hat große Pläne für ProRata, auch wenn das Unternehmen noch in den Kinderschuhen steckt. Die Zukunft wird zeigen, ob sein Modell eine praktikable Lösung für das Urheberrechtsproblem in der KI-Industrie bietet.

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Generative KI: Wie Bill Gross mit ProRata das Urheberrechtsproblem lösen will
Generative KI: Wie Bill Gross mit ProRata das Urheberrechtsproblem lösen will (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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