DÜSSELDORF / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Verpackungskonzern Gerresheimer hat seine Jahresprognose zurückgezogen und erwartet nun einen Umsatzrückgang. Besonders der Kosmetikmarkt bereitet dem Unternehmen Probleme, während das Pharmageschäft stabil bleibt. Die Investoren reagieren nervös auf die Anpassungen.

Der Düsseldorfer Verpackungskonzern Gerresheimer hat seine Jahresprognose zurückgezogen und erwartet nun einen Umsatzrückgang von zwei bis vier Prozent im Geschäftsjahr 2025. Diese Entscheidung kam nach einem unerwartet schwachen dritten Quartal, das die Börse überraschte. Trotz einer stabilen Lage im Pharmasegment, das für den Großteil des Umsatzes verantwortlich ist, belasten Probleme im Kosmetikbereich das Unternehmen erheblich.
Die Kosmetiksparte, einst ein verlässlicher Wachstumstreiber, hat sich für Gerresheimer zu einem ernsthaften Problem entwickelt. Die Nachfrage nach hochwertigen Glas- und Kunststoffverpackungen für Parfüms und Cremes ist rückläufig. Unternehmenskreise berichten von einer anhaltend verhaltenen Ordertätigkeit, da viele Markenhersteller zunächst ihre Lagerbestände abbauen, bevor sie neue Bestellungen aufgeben. Geopolitische Unsicherheiten und eine schwächere Nachfrage aus China verschärfen die Situation zusätzlich.
Im Pharmageschäft bleibt die Lage zwar robuster, jedoch nicht dynamisch genug, um die Einbrüche in anderen Bereichen auszugleichen. Verzögerungen bei Projekten und eine vorsichtige Auftragsvergabe großer Kunden dämpfen das Wachstum. Gerresheimer hatte stark in neue Produktionskapazitäten investiert, insbesondere in den USA und Mexiko, doch diese sind nun nur teilweise ausgelastet, was sich negativ auf die Margen auswirkt.
An der Börse reagierten die Anleger nervös auf die Nachricht. Die Gerresheimer-Aktie rutschte im nachbörslichen Handel deutlich ins Minus. Analysten bewerten den Schritt als notwendig, aber enttäuschend. Das Management verliert mit dieser Anpassung ein Stück Glaubwürdigkeit, nachdem es zuvor optimistische Ausblicke gegeben hatte. CEO Dietmar Siemssen hatte noch vor wenigen Monaten betont, dass der Konzern trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf Kurs sei.
Gerresheimer kämpft zudem mit steigenden Energiekosten und höheren Personalausgaben. Viele Kunden aus der Pharma- und Kosmetikbranche bestellen inzwischen kurzfristiger und vorsichtiger, was die langfristige Planung erschwert. Die Produktion und Beschaffung müssen flexibler werden, während gleichzeitig die Stückkosten steigen. Die Margen geraten von beiden Seiten unter Druck – durch weniger Volumen und höhere Fixkosten.
Trotz der herben Prognosekorrektur hält das Management an seinen mittelfristigen Zielen fest. Gerresheimer will seine Profitabilität bis 2027 wieder steigern, vor allem durch Effizienzprogramme und eine stärkere Fokussierung auf margenstarke Medizintechnikprodukte. Zudem setzt das Unternehmen auf Innovationen wie intelligente Inhalatoren und digitale Nachverfolgungssysteme, die künftig für Wachstum sorgen sollen.

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