ROM / LONDON (IT BOLTWISE) – Inmitten einer historischen Hitzewelle in Italien hat das spanische Unternehmen Glovo, das seit 2022 zu Delivery Hero gehört, ein umstrittenes Bonusprogramm für seine Lieferfahrer gestoppt. Der Bonus, der bei extremen Temperaturen bis zu 8 Prozent Zuschlag versprach, wurde nach massiver Kritik von Gewerkschaften und der Öffentlichkeit eingestellt.

Die Entscheidung von Glovo, den Hitze-Bonus für Lieferfahrer in Italien auszusetzen, wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen der Plattformökonomie. In Zeiten extremer Wetterbedingungen, wie der aktuellen Hitzewelle, stehen Unternehmen wie Glovo unter besonderem Druck, die Arbeitsbedingungen ihrer Gig-Worker zu verbessern. Der Bonus, der bei Temperaturen über 40 Grad den höchsten Zuschlag versprach, wurde von Gewerkschaften und Arbeitsrechtlern als unzureichend und gefährlich kritisiert.

Gewerkschaften und Politiker bezeichneten das Bonusprogramm als ‘Erpressung unter dem Deckmantel eines Bonus’. Besonders problematisch ist, dass viele der rund 30.000 Gig-Worker im italienischen Liefersektor Migranten aus Südostasien und Afrika sind, die oft ohne festes Arbeitsverhältnis und mit geringer sozialer Absicherung arbeiten. Die Gewerkschaft CGIL forderte ein sofortiges Aussetzen aller Lieferdienste bei Extremtemperaturen, ähnlich den Arbeitsverboten in Bau und Landwirtschaft.

Glovo verteidigte zunächst das Bonusprogramm mit dem Argument, dass die Zahlungen als Ausgleich für zusätzliche Ausgaben wie Wasser, Sonnencreme oder Elektrolyte gedacht seien. Doch die Kritik ebbte nicht ab, und unter dem zunehmenden öffentlichen Druck kündigte Glovo schließlich an, den Bonus vorerst auszusetzen und die Nachmittagslieferungen in der besonders betroffenen Region Piemont zu pausieren.

Der Fall zeigt die Grundspannung in der Plattformökonomie: Unternehmen setzen auf größtmögliche Flexibilität, während Arbeitnehmerrechte zunehmend erodieren. Glovo betont zwar, dass Rider ‘maximale Freiheit’ hätten, selbst zu entscheiden, wann sie arbeiten. Doch in prekären Lebensverhältnissen wird aus freiwilliger Entscheidung schnell wirtschaftlicher Zwang.

Bereits 2022 hatte ein Gericht in Palermo Glovo und andere Anbieter verpflichtet, Wasser, Salzlösungen und Sonnenschutz bereitzustellen. Während Konkurrent Just Eat in Belgien Lieferungen bei extremer Hitze pausiert, gerät Glovo mit seinem Vergütungsmodell zunehmend ins Visier von Behörden und Politik. Die Diskussion um die Arbeitsbedingungen in der Gig-Economy wird weiter an Fahrt gewinnen, da immer mehr Menschen in diesen Sektor drängen.

Die Zukunft der Plattformökonomie hängt maßgeblich davon ab, wie Unternehmen wie Glovo auf die wachsenden Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen reagieren. Die Balance zwischen Flexibilität und Sicherheit wird entscheidend sein, um das Vertrauen der Arbeitnehmer zu gewinnen und langfristig erfolgreich zu sein.

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Glovo stoppt umstrittenen Hitze-Bonus für Lieferfahrer in Italien
Glovo stoppt umstrittenen Hitze-Bonus für Lieferfahrer in Italien (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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