LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein kürzliches Ereignis am Flughafen Heathrow hat die Verwundbarkeit kritischer Infrastrukturen in Europa dramatisch aufgezeigt. Ein Brand in einem Umspannwerk führte zu einem vollständigen Stillstand des Flugbetriebs und verdeutlichte die Notwendigkeit, die Sicherheitsarchitektur von Flughäfen zu überdenken.
Der Vorfall am Flughafen Heathrow, bei dem ein Brand in einem Umspannwerk den gesamten Flugbetrieb lahmlegte, hat weitreichende Diskussionen über die Sicherheit kritischer Infrastrukturen in Europa ausgelöst. Während die Anti-Terror-Polizei ermittelt, ob es sich um einen Unfall oder eine gezielte Aktion handelte, zeigt der Vorfall vor allem eines: Die fehlende Redundanz in der Stromversorgung kann selbst die größten Flughäfen der Welt lahmlegen.
Heinrich Großbongardt, ein renommierter Luftfahrtexperte, bezeichnet den Vorfall als „Skandal mit Ansage“. Er kritisiert, dass ein einzelner Vorfall ausreicht, um den fünftgrößten Flughafen der Welt vollständig abzuschalten. Dies sei ein Weckruf für die gesamte europäische Luftfahrtbranche, die ihre Sicherheitsarchitektur dringend überdenken müsse.
Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) und die europäische Luftsicherheitsagentur EASA fordern bereits redundante Stromversorgungssysteme für alle flugbetrieblich relevanten Infrastrukturen. Doch wie der Fall Heathrow zeigt, werden diese Standards nicht immer erfüllt oder sind im Ernstfall nicht wirksam. Der Vorfall verdeutlicht die Notwendigkeit, die Sicherheitslogik zu modernisieren und auf die aktuellen Bedrohungslagen anzupassen.
In Deutschland ist man alarmiert, aber nicht überrascht. Der Frankfurter Flughafen verweist auf bestehende Redundanzsysteme, die aus zwei Stromversorgern, getrennten Leitungsnetzen sowie Notstromaggregaten und Batterien bestehen. Dennoch ist man sich bewusst, dass absolute Sicherheit nicht existiert, insbesondere in Zeiten wachsender geopolitischer Spannungen.
Frankfurt geht deshalb einen Schritt weiter und investiert in dezentrale Energiequellen wie große Solarpaneele und eine Umstellung der Flughafenflotte auf bidirektionales Laden. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Energieversorgung sichern, sondern auch als mobile Stromspeicher für Notfälle dienen.
Auf Bundesebene hat der Vorfall in Heathrow die Debatte um den Schutz kritischer Infrastruktur neu entfacht. Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, fordert, dass das geplante Kritis-Dachgesetz über die bloße Erhebung von Pflichten hinausgehen müsse. Er betont, dass resiliente Infrastrukturen auch finanziert werden müssen, und fordert Investitionshilfen aus dem neuen Sondervermögen des Bundes.
Der Ausfall von Heathrow zeigt auch, wie sehr sich zivile Infrastruktur inzwischen im Spannungsfeld globaler Konflikte befindet. Selbst wenn keine Absicht hinter dem Brand steckte, ist die Signalwirkung eindeutig: Wer kritische Punkte in der Energie- oder IT-Versorgung attackiert, kann mit minimalem Aufwand maximalen Schaden verursachen.
Auch in Deutschland haben wiederholte Aktionen der „Letzten Generation“ gezeigt, wie leicht Flughäfen punktuell gestört werden können. Doch während diese Vorfälle öffentlich stark diskutiert wurden, sind die strukturellen Schwachstellen in der Strom- und Datentechnik kaum Thema. Es braucht keine Massenproteste, um Flughäfen zu gefährden. Ein einzelner Fehler reicht – oder ein einzelner Saboteur.
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