HAMBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Immobilienbranche steht vor einer wachsenden Herausforderung: Immer mehr kleine Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) und Zinshäuser finden keine professionelle Verwaltung mehr. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Anforderungen an Hausverwalter in den letzten Jahren massiv gestiegen sind.
Die Immobilienbranche sieht sich mit einer zunehmenden Verwaltungskrise konfrontiert, die insbesondere kleine Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) und Zinshäuser betrifft. Eine Umfrage unter Mitgliedsunternehmen des IVD Nord hat alarmierende Tendenzen aufgezeigt: Immer weniger professionelle Hausverwalter sind bereit, kleine Mandate zu übernehmen. Dies liegt vor allem an den gestiegenen Anforderungen, die sowohl von Eigentümern als auch von gesetzlichen Vorgaben ausgehen.
Die Anforderungen an Hausverwalter haben sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Carl-Christian Franzen, stellvertretender Vorsitzender des IVD Nord in Hamburg, erklärt, dass neben den steigenden Erwartungen der Eigentümer und Mieter auch umfassende gesetzliche Auflagen und ESG-Vorgaben (Environmental, Social, Governance) eine Rolle spielen. Diese Entwicklungen stellen insbesondere kleinere Verwaltungsbüros vor große Herausforderungen, da der Aufwand oft nicht mehr im Verhältnis zur Vergütung steht.
Ein wesentlicher Faktor für den Rückzug vieler Hausverwalter aus kleinen Mandaten sind die ESG-Vorgaben. Diese beinhalten unter anderem Anforderungen an Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung. Energieberichte, Nachhaltigkeitsmaßnahmen und Barrierefreiheit sind nur einige der Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Gleichzeitig bleiben die Honorare häufig unverändert, was die wirtschaftliche Tragfähigkeit solcher Mandate in Frage stellt.
Ein weiteres Problem ist der Personalmangel in der Immobilienverwaltung. Fachkräfte sind rar, und viele ältere Verwalter ziehen sich aus dem Beruf zurück. Die Suche nach neuen Mitarbeitenden, die die Vielzahl an juristischen, technischen und kommunikativen Aufgaben bewältigen können, gestaltet sich schwierig. Dies führt dazu, dass viele Verwalter kleinere Mandate nicht mehr annehmen können oder wollen.
Besonders betroffen sind kleine WEGs, also Gemeinschaften mit wenigen Einheiten. Der Aufwand für die Verwaltung solcher Objekte steht oft in keinem Verhältnis zur Vergütung. Viele Verwalter ziehen daher die Grenze bei Mandaten unter zehn Einheiten, da sich diese wirtschaftlich nicht mehr lohnen. Auch klassische Zinshäuser geraten zunehmend ins Hintertreffen, da die Anforderungen an die Verwaltung steigen und Konflikte zunehmen.
Um die Verwaltungskrise zu entschärfen, fordert der IVD Nord attraktivere Rahmenbedingungen für Verwalter. Dazu gehören unter anderem eine bessere Vergütung und weniger Bürokratie. Zudem sollten gezielte Ausbildungsinitiativen zur Fachkräftesicherung in der Immobilienverwaltung gefördert werden. Praxistaugliche ESG-Leitlinien, die auch für kleinere Objekte und Verwalter umsetzbar sind, könnten ebenfalls zur Entlastung beitragen.
Ohne eine nachhaltige Entlastung wird sich die Verwaltungskrise weiter verschärfen, warnt Franzen. Dies hätte nicht nur Auswirkungen auf die Immobilienqualität, sondern auch auf den sozialen Frieden in den Häusern und den Werterhalt der Objekte. Die Branche steht vor der Herausforderung, Lösungen zu finden, um die professionelle Verwaltung von Immobilien auch in Zukunft sicherzustellen.
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