Herzgesundheit der Amerikaner: Ein neuer Blick auf das biologische Alter

LONDON (IT BOLTWISE) – Die Gesundheit des Herzens steht im Mittelpunkt einer neuen Studie, die zeigt, dass viele Amerikaner ein biologisches Herzalter haben, das ihr tatsächliches Alter übersteigt.

Die Diskussion um das biologische Alter hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Hinblick auf die Herzgesundheit. Eine neue Studie zeigt, dass das Herz vieler Amerikaner älter ist als ihr tatsächliches Alter. Diese Erkenntnis basiert auf einem neuen Werkzeug, das Herzgesundheit anhand von Standardparametern wie Blutdruck und Cholesterin bewertet. Die Frage bleibt, ob die Kommunikation dieses ‘Herzalters’ den Menschen helfen kann, gesündere Entscheidungen zu treffen.

Kardiologen haben ein neues Herzalter-Kalkulationstool entwickelt, das im Rahmen eines typischen Arztbesuchs verwendet werden kann. Dieses Tool nutzt Daten wie Alter, Geschlecht, Cholesterinwerte, Blutdruck, Nierenfunktion, Diabetes, Rauchen sowie die Einnahme von Statinen und Blutdruckmedikamenten. Basierend auf dem PREVENT-Modell, das letztes Jahr veröffentlicht wurde, bietet es eine zeitgemäße Grundlage für Behandlungsrichtlinien.

Die Anwendung dieses neuen Risikorechners auf 14.000 Amerikaner im Alter von 30 bis 79 Jahren ergab, dass mehr als die Hälfte der Erwachsenen ein Herzalter hat, das über ihrem chronologischen Alter liegt. Besonders auffällig sind die Unterschiede bei bestimmten Bevölkerungsgruppen. Frauen haben im Durchschnitt ein Herzalter von 55,4 Jahren, während ihr tatsächliches Alter 51,3 Jahre beträgt. Bei Männern liegt das Herzalter bei 56,7 Jahren im Vergleich zu einem chronologischen Alter von 49,7 Jahren.

Bildungsniveau und ethnische Zugehörigkeit spielen ebenfalls eine Rolle. Menschen mit einem Bildungsabschluss auf High-School-Niveau oder darunter haben ein um zehn Jahre älteres Herz. Schwarze Männer haben ein Herzalter, das 8,5 Jahre über ihrem tatsächlichen Alter liegt, während der Unterschied bei hispanischen Männern 7,9 Jahre beträgt.

Die Studie zeigt, dass das Konzept des Herzalters als Motivation für gesündere Lebensgewohnheiten dienen könnte. Sadiya Khan, eine der Autorinnen der Studie, hofft, dass diese Methode eine verständlichere Kommunikation über das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ermöglicht. Dennoch ist weitere Forschung nötig, um die beste Strategie für die Risikokommunikation zu finden.

In einem begleitenden Editorial warnen Ärzte davor, dass das Wissen um ein höheres biologisches Alter sowohl motivierend als auch entmutigend wirken kann. Öffentliche Gesundheitsbotschaften sollten daher sensibel gestaltet werden, um das Herzalter als Chance für Veränderung zu präsentieren.

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