KYOTO / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Vorstellung, dass Holz im Weltraum eine bedeutende Rolle spielen könnte, mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen. Doch genau das ist das Ziel von Takao Doi und seinem Team an der Universität Kyoto. Inspiriert von jahrhundertealten Holztempeln in Japan, die die Zeit überdauert haben, strebt Doi danach, Holz als nachhaltiges Material für die Raumfahrt zu etablieren.
Die Idee, Holz im Weltraum zu nutzen, hat in den letzten Jahren an Fahrt gewonnen. Der Start von LignoSat, dem weltweit ersten Holzsatelliten, der die Umlaufbahn erreichte, markierte einen wichtigen Meilenstein. Entwickelt von einem Team um Takao Doi, einem ehemaligen Astronauten und Professor an der Ryukoku Universität, in Zusammenarbeit mit der Kyoto Universität und dem Forstunternehmen Sumitomo Forestry, soll LignoSat die Umweltbelastung durch Satelliten reduzieren. Holz ist ein erneuerbares Material und verursacht beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre weniger Verschmutzung als herkömmliche Materialien.
Der erste LignoSat wurde von der Internationalen Raumstation (ISS) aus gestartet und blieb 116 Tage im All. Trotz Kommunikationsproblemen, die die Erfüllung aller Missionsziele verhinderten, bewies der Satellit, dass Holz im Weltraum bestehen kann. Diese Erkenntnisse fließen nun in die Entwicklung von LignoSat-2 ein, der 2028 starten soll. Neben Doi arbeitet auch ein finnisches Team an einem ähnlichen Projekt, dem WISA Woodsat, das bald starten könnte.
Holz als Material für Satelliten bietet zahlreiche Vorteile. Es ist kostengünstiger, leichter und einfacher zu verarbeiten als herkömmliche Materialien wie Aluminium. Zudem könnte es die Raumfahrtindustrie umweltfreundlicher gestalten. Aluminium-Satelliten erzeugen beim Wiedereintritt Aluminiumoxidpartikel, die die Ozonschicht schädigen könnten. Holz hingegen verbrennt zu Kohlendioxid, biologisch abbaubarer Asche und Wasserdampf.
Die Herausforderungen bei der Verwendung von Holz liegen in seiner natürlichen Beschaffenheit. Holz hat Defekte und verhält sich nicht homogen, was die Konstruktion von Satelliten erschwert. Forscher arbeiten daran, Materialien aus Holzfasern zu entwickeln, die konsistenter sind. Trotz dieser Herausforderungen sehen Experten wie Raphaela Günther von der Technischen Universität Dresden großes Potenzial in der Nutzung von Holz im Weltraum.
Die Zukunft der Raumfahrt könnte durch die Einführung von Holz als Material revolutioniert werden. Doi und sein Team träumen von einer “Weltraum-Holzindustrie”, in der Holz Aluminium als Hauptmaterial für Satelliten ablöst. Dies könnte nicht nur die Umweltbelastung reduzieren, sondern auch die Raumfahrt für Länder mit weniger Ressourcen zugänglicher machen. Die Raumfahrtindustrie steht vor einem schnellen Wachstum, und die Suche nach umweltfreundlicheren Materialien wird immer dringlicher.
Obwohl große Raumfahrtunternehmen möglicherweise zögern, ihre etablierten Herstellungsprozesse zu ändern, könnte der Druck von Raumfahrtbehörden eine Wende herbeiführen. Die Einführung von Holz in die Raumfahrt könnte nicht nur die Umweltbelastung verringern, sondern auch neue Möglichkeiten für Innovationen und Entwicklungen in der Branche eröffnen.
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