BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die ersten 100 Tage der neuen Bundesregierung sind vergangen, und die Immobilienbranche zieht Bilanz. Verschiedene Vertreter der Branche äußern sich zu den bisherigen Maßnahmen und Plänen der Regierung, die sowohl Licht- als auch Schattenseiten aufzeigen.
Die neue Bundesregierung ist seit 100 Tagen im Amt, und die Immobilienbranche hat ihre ersten Schritte genau unter die Lupe genommen. Ulrich Creydt, Steuerberater und Geschäftsführer der Ypsilon GmbH, lobt die schrittweise Reduktion des Körperschaftsteuersatzes, kritisiert jedoch die Verzögerung der Umsetzung bis 2028. Er fordert eine sofortige Abschaffung der Grunderwerbsteuer für Erstkäufer, um den Zugang zu Wohneigentum zu erleichtern.
Petra Müller von Periskop Development hebt die Bedeutung des sogenannten ‘Bauturbos’ hervor, der durch die Bundesbauministerin Verena Hubertz vorangetrieben wird. Sie betont die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit zwischen Bauherren, Bauwirtschaft und Kommunen, um die Effizienz im Wohnungsbau zu steigern. Eine Novellierung des Baugesetzbuchs könnte hier entscheidend sein.
Francesco Fedele, CEO der BF.direkt AG, sieht sowohl positive als auch negative Aspekte in den ersten 100 Tagen der Regierung. Während die steuerlichen Entlastungen für Unternehmen begrüßt werden, warnt er vor den möglichen inflationssteigernden Effekten der kreditfinanzierten Staatsverschuldung. Auch die Verlängerung der Mietpreisbremse könnte Investitionen im Wohnungsbau hemmen.
Prof. Dr. Felix Schindler von HIH Invest Real Estate erkennt eine positive Stimmungslage in der Wirtschaft, vermisst jedoch konkrete Maßnahmen zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Er hofft, dass die angekündigten Reformen und Investitionen in Infrastruktur und Klimaneutralität bald umgesetzt werden.
Pepijn Morshuis, CEO von Trei Real Estate, begrüßt die Signale der Regierung zur Beschleunigung des Wohnungsbaus, kritisiert jedoch die Verlängerung der Mietpreisbremse und die geplanten Verschärfungen im Mietrecht. Er fordert verlässliche Rahmenbedingungen, um den Wohnungsneubau attraktiver zu machen.
Arnaud Ahlborn von INDUSTRIA Immobilien sieht in den ersten 100 Tagen der Regierung sowohl Fortschritte als auch Herausforderungen. Während der ‘Bauturbo’ ein wichtiges Signal sendet, bleibt die Umsetzung entscheidend. Thomas Wirtz, ebenfalls von INDUSTRIA Immobilien, kritisiert die Kürzung der Fördermittel für energetische Sanierungen und fordert strukturelle Antworten auf die Wohnungsnot.
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