MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die deutsche Industrie steht vor einer potenziellen Herausforderung: Ein mögliches Ende des Transatlantic Data Privacy Frameworks könnte weitreichende Folgen für den Datentransfer zwischen der EU und den USA haben.

Die deutsche Industrie sieht sich mit einer potenziellen Bedrohung konfrontiert, die weitreichende Auswirkungen auf den Datentransfer zwischen der EU und den USA haben könnte. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat eindringlich vor den Konsequenzen gewarnt, sollte das Transatlantic Data Privacy Framework (TADPF) durch den US-Präsidenten aufgehoben werden. Dieses Abkommen bildet derzeit die Grundlage für DSGVO-konforme Datentransfers und könnte bei einer Aufhebung zu erheblicher Rechtsunsicherheit führen.
Bereits nach dem Amtsantritt von Donald Trump gab es erste Warnungen, dass das TADPF gefährdet sein könnte. Das Abkommen wurde ins Leben gerufen, um die Rechtssicherheit wiederherzustellen, nachdem der Europäische Gerichtshof den Privacy Shield im Jahr 2020 für ungültig erklärt hatte. Auf US-Seite basiert das TADPF jedoch nur auf einem Dekret des damaligen Präsidenten Joe Biden, was bedeutet, dass es jederzeit widerrufen werden könnte.
Die Abhängigkeit Europas von US-amerikanischen Cloud-Diensten ist erheblich, mit einem Marktanteil von etwa 70 Prozent. Sollte das TADPF wegfallen, könnten Unternehmen und Behörden in Deutschland vor großen Herausforderungen stehen. Der zusätzliche Aufwand und die Rechtsunsicherheit wären enorm, was die Nutzung von Cloud-Diensten erheblich erschweren würde.
Der Datenschutzverein Noyb, unter der Leitung des Aktivisten Max Schrems, hat bereits nach Trumps Amtsübernahme darauf hingewiesen, dass das zentrale US-Aufsichtsgremium über das Abkommen geschwächt wurde. Dennoch blieben konkrete Konsequenzen bislang aus. Die aktuelle Warnung des BDI unterstreicht die Dringlichkeit, eine stabile und rechtssichere Lösung für den transatlantischen Datentransfer zu finden.
Die Unsicherheit über die Zukunft des TADPF wirft auch Fragen über die langfristige Strategie europäischer Unternehmen auf. Eine mögliche Lösung könnte in der verstärkten Nutzung europäischer Cloud-Anbieter liegen, um die Abhängigkeit von US-Diensten zu reduzieren. Dies würde jedoch erhebliche Investitionen und eine strategische Neuausrichtung erfordern.
Insgesamt zeigt die aktuelle Situation, wie wichtig stabile und verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen für den internationalen Datentransfer sind. Die deutsche Industrie fordert daher eine schnelle und nachhaltige Lösung, um die wirtschaftlichen Risiken zu minimieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

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