LONDON (IT BOLTWISE) – Der KI-Jobmarkt ist nicht nur von Eliteabschlüssen und großen Tech-Unternehmen geprägt. Jure Leskovec, Professor an der Stanford University und Mitbegründer von Kumo, betont, dass praktische Fähigkeiten und Neugier entscheidend sind. Er empfiehlt, reale Projekte zu entwickeln, mit öffentlichen Datensätzen zu arbeiten und die Ergebnisse online zu präsentieren.

Der Einstieg in die Welt der Künstlichen Intelligenz (KI) scheint oft von prestigeträchtigen Abschlüssen und beeindruckenden Lebensläufen bei großen Technologieunternehmen abhängig zu sein. Doch Jure Leskovec, Professor für Informatik an der Stanford University und Mitbegründer des Startups Kumo, widerspricht dieser Annahme. In einem Interview betont er, dass es vielmehr auf die Fähigkeit ankommt, tatsächlich anwendbare Lösungen zu entwickeln. Leskovec rät dazu, reale Projekte zu erstellen, mit öffentlichen Datensätzen zu arbeiten und die Ergebnisse online zu präsentieren. Dies sei der Schlüssel, um in der KI-Branche Fuß zu fassen.
Hackathons spielen dabei eine besondere Rolle. Sie bieten eine hervorragende Gelegenheit, Initiative und Teamarbeit in kurzer Zeit zu demonstrieren. Selbst wenn ein Projekt scheitert, zeigt es doch Neugier und Proaktivität. Ein aktuelles Beispiel aus Leskovecs Unternehmen Kumo ist ein neuer Mitarbeiter, der durch die Entwicklung eines generativen KI-Tools zur Analyse von Kundendaten auffiel. Nicht der akademische Hintergrund, sondern die gezeigten Problemlösungsfähigkeiten waren ausschlaggebend für die Einstellung.
Leskovec betont, dass in der sich schnell entwickelnden KI-Branche Anpassungsfähigkeit wichtiger ist als statische Fähigkeiten. Die besten Kandidaten sind diejenigen, die sich selbst neue Frameworks wie PyTorch oder JAX beibringen und sich über aufkommende Bereiche wie multimodale Modelle oder Verstärkungslernen informieren. Während ein Abschluss von einer renommierten Universität vielleicht ein Vorstellungsgespräch ermöglicht, sind es Neugier, Flexibilität und Eigeninitiative, die letztlich zur Einstellung führen.
Bei Kumo wird der Bewerbungsprozess durch mehrere Interviews geprägt, die den Fokus auf das Denkvermögen der Kandidaten legen. Die Art und Weise, wie Probleme angegangen werden, wiegt oft genauso schwer wie die endgültigen Antworten. Leskovec ermutigt angehende KI-Profis, Annahmen zu hinterfragen, unbekannte Methoden auszuprobieren und mehrere Lösungen für ein einziges Problem zu entwickeln. Diese Denkweise unterscheidet die Macher von den Mitläufern.
Technische Brillanz allein reicht jedoch nicht aus, um in der KI-Branche erfolgreich zu sein. Leskovec sucht nach Menschen, die klar kommunizieren können, gut im Team arbeiten und die ethischen und sozialen Auswirkungen ihrer Arbeit berücksichtigen. Zusammenarbeit, Empathie und das Bewusstsein für Vorurteile sind ebenso wichtig wie Programmierkenntnisse. Ideen, die heute entwickelt werden, könnten morgen zum Standard werden, müssen jedoch mit Blick auf die Menschen gestaltet werden.

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