GAZA / TEL AVIV / LONDON (IT BOLTWISE) – Die israelische Marine hat eine propalästinensische Hilfsflotte kurz vor dem Gazastreifen gestoppt. Über 400 Aktivisten aus verschiedenen Ländern wurden in Gewahrsam genommen, darunter auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg. Die Aktion hat internationale Proteste ausgelöst und wird von der türkischen Regierung scharf verurteilt.

Die israelische Marine hat im Mittelmeer eine propalästinensische Gruppe von Segel- und Motorbooten kurz vor dem Gazastreifen gestoppt. Diese Flottille, bekannt als Global Sumud Flotilla, bestand aus etwa 40 Booten, die von Spezialeinheiten geentert wurden. Insgesamt wurden mehr als 400 Besatzungsmitglieder aus verschiedenen Ländern festgenommen, darunter auch die bekannte schwedische Aktivistin Greta Thunberg.
Auf Videobildern war zu sehen, wie maskierte israelische Soldaten mit Schnellfeuergewehren vor den Aktivisten standen, die Schwimmwesten trugen und ihre Hände hochhielten. Trotz des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur setzte Israel seine Angriffe im Gazastreifen fort, wobei nach palästinensischen Angaben mindestens 37 Menschen getötet wurden. Diese Angaben konnten jedoch nicht unabhängig überprüft werden.
Das israelische Außenministerium bezeichnete die Boote als “Provokations-Yachten” und betonte, dass keine der Yachten erfolgreich in das Kampfgebiet eindringen oder die Seeblockade durchbrechen konnte. Die Aktivisten hingegen werfen Israel einen Bruch des Völkerrechts vor. Sie betonten, dass der Konvoi friedlich und gewaltfrei war und Lebensmittel, Babynahrung und Medikamente in den Gazastreifen bringen sollte.
Die türkische Regierung verurteilte den Einsatz der israelischen Streitkräfte scharf und bezeichnete ihn als Akt des Terrors, der gegen das Völkerrecht verstößt und das Leben unschuldiger Zivilisten gefährdet. In mehreren europäischen und arabischen Ländern kam es zu Protesten gegen das Vorgehen Israels. In Rom und Berlin versammelten sich Demonstranten, um ihre Solidarität mit der Flotte zu zeigen.

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