MAILAND / LONDON (IT BOLTWISE) – Die italienische Tech-Szene erlebt ein Jahr der Gegensätze: Während die Anzahl der Deals steigt, bleibt das investierte Kapital hinter den Erwartungen zurück.

Die italienische Tech-Szene zeigt sich in diesem Jahr von zwei Seiten: Einerseits verzeichnet sie eine steigende Anzahl an Deals, andererseits bleibt das investierte Kapital hinter den Erwartungen zurück. Im Jahr 2025 gab es lediglich elf Deals mit einem Volumen von über 10 Millionen Euro. Im Vergleich dazu konnten im Vorjahr Unternehmen wie Bending Spoons, D-Orbit und Medical Microinstruments mit großen Finanzierungsrunden aufwarten.
Stefano Onofri, Mitbegründer des in Bologna ansässigen Unternehmens Cubbit, sieht die Entwicklung gelassen. Für ihn ist die Anzahl der von ausländischen Investoren geführten Runden über 5 bis 8 Millionen Euro entscheidend. Tatsächlich zeigt sich hier ein positiver Trend: Seit Januar wurden sieben solcher Runden gezählt, und insgesamt sind mehr ausländische Investoren in Italien aktiv.
Ein bemerkenswerter Deal war die 12 Millionen Euro Investition von Creandum in das Fintech-Unternehmen Sibill. Niccolò Sanarico von Primo Capital beobachtet ebenfalls ein wachsendes Interesse aus dem Ausland, was sich auch in seinem Portfolio widerspiegelt. Die größte Finanzierungsrunde des Jahres gelang Jet HR mit 25 Millionen Euro, was die Bedeutung des HR- und Paywall-Sektors in Italien unterstreicht.
Marco Ogliengo, Mitbegründer von Jet HR, sieht in der Entwicklung der italienischen VC-Szene einen deutlichen Fortschritt. Während es 2015 nur wenige italienische Fonds gab, ist heute mehr Kapital als gute Unternehmen vorhanden. Dennoch fehlt es an Wachstumskapital für spätere Finanzierungsrunden, was die Skalierung erschwert.
Italien bietet jedoch auch Chancen, die in anderen Märkten nicht vorhanden sind. Die Bürokratie und der Mangel an Konkurrenz in bestimmten Bereichen schaffen Nischen, die innovative Startups nutzen können. Ogliengo betont, dass Italien ein unerschlossener Markt mit vielen kleinen und mittleren Unternehmen ist, die von moderner Technologie profitieren könnten.
Ein weiteres Hindernis für die italienische Tech-Szene sind die begrenzten Exit-Möglichkeiten. Gianluca D’Agostino von The Techshop ist jedoch optimistisch, dass Italien bei zukünftigen Exits mit anderen europäischen Tech-Hubs mithalten kann. Die Qualität der Gründer und der Dealflow verbessern sich stetig, was auf eine positive Entwicklung hindeutet.
Insgesamt zeigt sich, dass die italienische Tech-Szene trotz der Herausforderungen auf einem guten Weg ist. Die steigende Anzahl an Investoren und die wachsende Qualität der Startups lassen auf eine vielversprechende Zukunft hoffen. Die staatliche Unterstützung durch CDP Venture Capital trägt ebenfalls zur Stärkung des Ökosystems bei.

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