LONDON (IT BOLTWISE) – Die Cyberwelt steht vor einer neuen Herausforderung: Keymous+, eine Hackergruppe, die sich als “nordafrikanische Hacker” bezeichnet, hat sich in den Vordergrund der digitalen Bedrohungslandschaft geschoben.
Die Hackergruppe Keymous+ hat sich in der Cyberwelt als ernstzunehmende Bedrohung etabliert. Mit über 700 DDoS-Angriffen im Jahr 2025 allein, zielt die Gruppe auf eine Vielzahl von Zielen in Europa, Nordafrika, dem Nahen Osten und Teilen Asiens ab. Diese Angriffe haben nicht nur Regierungswebsites, sondern auch Telekommunikationsanbieter in Frankreich und Indien, Finanzplattformen in Marokko und den VAE sowie Bildungseinrichtungen in Dänemark getroffen. Selbst die Fertigungsinfrastruktur in Israel blieb nicht verschont.
Die scheinbar willkürliche Auswahl der Ziele, die keine klare ideologische Agenda erkennen lässt, unterscheidet Keymous+ von traditionellen Hacktivistengruppen. Während sie gelegentlich Slogans wie “Hack for Humanity” verwenden oder sich mit Operationen wie #OpIndia und #OpIsrael identifizieren, fehlt es ihren Aktionen an einer konsistenten politischen oder sozialen Erzählung. Dies wirft Fragen darüber auf, ob ihre Ziele wirklich ideologisch oder von anderen Anreizen getrieben sind.
Interessanterweise hat Keymous+ seine Sichtbarkeit auf Plattformen wie Telegram und X (ehemals Twitter) schnell ausgebaut. Dies geschieht nicht nur durch die Behauptung von Angriffen, sondern auch durch strategische Allianzen mit anderen Hacktivisten wie NoName057(16), Mr Hamza, AnonSec, Rabbit Cyber Team, Hunter Killerz und Moroccan Dragons. Diese Partnerschaften, die oft in gemeinsamen Operationen wie “Red Eye Op” gezeigt werden, deuten auf einen vernetzten Ansatz im modernen Hacktivismus hin, bei dem Sichtbarkeit und Zugehörigkeit ihre Reichweite und ihren Ruf verstärken.
Ein tieferer Einblick in ihre Aktivitäten offenbart mögliche kommerzielle Motive. Keymous+ operiert mit einer dualen Teamstruktur: einem inaktiven “Alpha Team” für Einbrüche und Leaks und einem hochaktiven “Beta Team”, das sich auf DDoS-Kampagnen konzentriert. Jüngste Beweise deuten auf eine mögliche Verbindung zu EliteStress hin, einem DDoS-for-Hire-Dienst, der Angriffsabonnements von 5 € pro Tag bis 600 € pro Monat anbietet.
EliteStress verfügt über eine ausgefeilte Benutzeroberfläche mit Angriffsmethoden wie DNS-Amplifikation, UDP-Floods und HTTP/2-Angriffen, die mit Telegram-Bots integriert sind und häufig von Keymous+ beworben werden. Ein Tweet von einem Keymous+-Vertreter, der Nutzer einlädt, sich bei EliteStress anzuschließen, deutet auf eine operative Kontrolle oder Insiderzugang hin und verwischt die Grenze zwischen Hacktivismus und profitorientierter Cyberkriminalität.
Was Keymous+ besonders interessant macht, ist ihr Marketinggeschick, das oft “Power”, “Uptime” und “stabile Leistung” in Beiträgen betont, die auf Bots, Tools und vergünstigte Dienstleistungen verweisen. Laut einem Bericht von Radware deutet dieser semi-professionelle Ton, kombiniert mit ihren hochvolumigen Angriffsbeschwerden, die durch Check-Host.net-Beweise gestützt werden, auf eine bewusste Strategie hin, um Glaubwürdigkeit und möglicherweise Einnahmen zu generieren.
Während die volle Auswirkung ihrer Störungen unklar bleibt, signalisiert ihre Beharrlichkeit eine anhaltende Absicht. Da Keymous+ die Grenze zwischen ideologischem Hacktivismus und kommerziellen Cyberoperationen überschreitet, spiegeln sie eine sich entwickelnde Art von Bedrohungsakteuren wider, die Lärm und Leistung ebenso nutzen wie technisches Können. Ob sie sich zu einer strukturierten Cybercrime-Entität entwickeln oder wie viele ihrer Vorgänger verblassen, Keymous+ unterstreicht einen kritischen Wandel in der digitalen Bedrohungslandschaft, in der die Motive undurchsichtig sind und die Werkzeuge der Störung nur ein Abonnement entfernt sein können.
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