BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine umfassende Studie von 22 öffentlich-rechtlichen Medienorganisationen zeigt, dass KI-Assistenten wie ChatGPT und Microsofts Copilot Nachrichteninhalte häufig verzerren. Diese systematischen Fehler gefährden das Vertrauen der Öffentlichkeit und könnten die demokratische Teilhabe beeinträchtigen.

In einer umfassenden Untersuchung haben 22 öffentlich-rechtliche Medienorganisationen, darunter auch die Deutsche Welle, die Genauigkeit von KI-Assistenten bei der Wiedergabe von Nachrichteninhalten untersucht. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Vier der am häufigsten genutzten KI-Assistenten, darunter ChatGPT und Microsofts Copilot, verfälschen Nachrichteninhalte in 45% der Fälle. Diese Verzerrungen treten unabhängig von Sprache oder Region auf und werfen ernsthafte Fragen zur Zuverlässigkeit dieser Technologien auf.
Die Studie, die von Journalisten aus verschiedenen Ländern durchgeführt wurde, bewertete die Antworten der KI-Assistenten anhand von Kriterien wie Genauigkeit, Quellenangabe und der Fähigkeit, Fakten von Meinungen zu unterscheiden. Dabei stellte sich heraus, dass fast die Hälfte aller Antworten mindestens ein signifikantes Problem aufwies. Besonders besorgniserregend ist, dass 31% der Antworten ernsthafte Probleme bei der Quellenangabe und 20% erhebliche Faktenfehler enthielten.
Ein Beispiel für solche Fehler ist die falsche Benennung von Olaf Scholz als deutscher Bundeskanzler, obwohl Friedrich Merz bereits einen Monat zuvor das Amt übernommen hatte. Solche Fehler untergraben das Vertrauen der Nutzer in die Zuverlässigkeit von KI-gestützten Informationsquellen. Angesichts der Tatsache, dass laut dem Digital News Report 2025 des Reuters Institute 7% der Online-Nachrichtenkonsumenten KI-Chatbots nutzen, ist die Tragweite dieser Problematik erheblich.
Die Studie zeigt, dass diese Mängel systematisch und grenzüberschreitend sind. Jean Philip De Tender, stellvertretender Generaldirektor der Europäischen Rundfunkunion, betont, dass diese Verzerrungen das öffentliche Vertrauen gefährden und die demokratische Teilhabe beeinträchtigen können. Die Medienorganisationen fordern daher von nationalen Regierungen und KI-Unternehmen Maßnahmen zur Verbesserung der Informationsintegrität.
Die Europäische Rundfunkunion hat sich mit anderen internationalen Mediengruppen zusammengeschlossen, um die Kampagne „Facts In: Facts Out“ zu starten. Diese fordert von KI-Unternehmen mehr Verantwortung im Umgang mit Nachrichteninhalten. Die Kampagne betont, dass KI-Tools die Integrität der Nachrichten, die sie verwenden, nicht gefährden dürfen.

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