OMAHA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmensführung gewinnt an Fahrt. Besonders im Fokus steht die Frage, ob Vorstände die gleichen Fehler bei der KI-Governance machen wie einst bei der Cybersicherheit.

Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmensprozesse verspricht enorme wirtschaftliche Vorteile. Laut einer Studie von PwC könnte das globale Bruttoinlandsprodukt bis 2030 um fast 15 % steigen, was einem Wachstum von 15,7 Billionen US-Dollar entspricht. Diese Entwicklung stellt eine der größten kommerziellen Chancen in der heutigen Wirtschaft dar.
Dennoch stellt sich die Frage, ob Unternehmensvorstände bereit sind, ihre traditionellen Governance-Modelle zu überdenken, um den Herausforderungen der KI gerecht zu werden. Die Einführung von KI erfordert eine neue Art der Aufsicht, bei der Vorstände nicht nur verstehen, wie KI funktioniert, sondern auch, wie sie im Unternehmen eingesetzt wird und welche Auswirkungen dies hat.
Ein Beispiel für diese Diskussion ist der Vorschlag von Tulipshare Capital LLC, ein neues KI-Komitee im Vorstand von Berkshire Hathaway zu etablieren. Dieses Komitee soll die Risiken im Zusammenhang mit der Entwicklung und dem Einsatz von KI-Systemen überwachen. Der Vorschlag wird auf der jährlichen Hauptversammlung von Berkshire Hathaway zur Abstimmung gestellt.
Die Befürworter des Vorschlags argumentieren, dass eine verantwortungsvolle Nutzung von KI nicht nur das Wachstum fördern, sondern auch die Effizienz verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit sichern kann. Gleichzeitig birgt KI jedoch auch Risiken in Bezug auf Regulierung, Gesellschaft und Menschenrechte, die proaktiv gemanagt werden müssen.
Einige prominente Investoren und Institutionen, wie die Norges Bank und Legal & General Investment Management, haben bereits ihre Erwartungen an die KI-Governance ihrer Portfoliounternehmen formuliert. Sie unterstützen den Vorschlag von Tulipshare und betonen die Notwendigkeit einer robusten Aufsicht, um die mit KI verbundenen Risiken zu mindern.
Die Diskussion um KI-Governance erinnert an frühere Herausforderungen, denen sich Vorstände bei der Cybersicherheit stellen mussten. Oft wurde Cybersicherheit als allgemeines Risiko betrachtet, das innerhalb eines veralteten Governance-Modells behandelt wurde. Diese Herangehensweise hat dazu geführt, dass wichtige Themen wie KI und Cybersicherheit oft nur als nachträglicher Gedanke im Prüfungsausschuss behandelt werden.
Joanna Burkey, eine unabhängige Vorstandsmitglied und ehemalige CISO eines Fortune-50-Unternehmens, betont, dass die Komplexität digitaler Systeme eine dedizierte Governance-Struktur erfordert. Die Verantwortung für technologische Risiken sollte nicht allein beim Prüfungsausschuss liegen, sondern durch spezialisierte Ausschüsse ergänzt werden.
Die langsame Anpassung der Vorstände an die Herausforderungen der digitalen Transformation könnte dazu führen, dass Unternehmen in einem sich schnell entwickelnden Markt zurückfallen. Die Einführung eines KI-Komitees könnte helfen, Risiken besser zu antizipieren und die Einhaltung von Vorschriften sicherzustellen.
Während einige Vorstände bereits Schritte unternommen haben, um ihre Expertise in diesen Bereichen zu erweitern, bleibt dies die Ausnahme. Die Mehrheit der Vorstände hat wenig unternommen, um ihre Fähigkeit zur Governance dieser Themen zu stärken, was Investoren einem höheren Risiko aussetzt.
Die Diskussion um die KI-Governance bei Berkshire Hathaway zeigt, dass es an der Zeit ist, die Führung im Vorstand zu überdenken und sich den Herausforderungen der KI zu stellen. Eine proaktive Herangehensweise könnte nicht nur die Risiken mindern, sondern auch die Chancen maximieren, die KI bietet.

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