BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Internetwirtschaft erlebt dank des Booms der Künstlichen Intelligenz ein starkes Wachstum. Eine aktuelle Studie prognostiziert ein jährliches Wachstum von fast 10 Prozent, doch es gibt Bedenken hinsichtlich der Infrastruktur, die das Wachstum bremsen könnte.
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Die deutsche Internetwirtschaft steht vor einem bedeutenden Wachstumsschub, angetrieben durch die zunehmende Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in Geschäftsprozesse und den Alltag. Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little, die im Auftrag des Verbandes der Internetwirtschaft (eco) durchgeführt wurde, prognostiziert ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 9,7 Prozent in den nächsten fünf Jahren. Dies könnte den Umsatz der Branche von 245 Milliarden Euro im Jahr 2025 auf 389 Milliarden Euro im Jahr 2030 steigern.
Die Studie hebt hervor, dass die Digitalisierung alle Lebens- und Arbeitsbereiche durchdringt und Unternehmen sowie Verbraucher zunehmend auf KI-Technologien setzen. Diese Technologien bilden die Grundlage für neue Geschäftsmodelle und treiben die Dynamik der Branche voran. Trotz dieser positiven Aussichten gibt es jedoch erhebliche Bedenken hinsichtlich der digitalen Infrastruktur in Deutschland.
Ein zentrales Problem ist die unzureichende Kapazität der Rechenzentren. Die Studie prognostiziert, dass die IT-Anschlussleistung dieser Zentren bis 2030 um 50 Prozent auf 3,7 Gigawatt steigen wird. Dennoch wird erwartet, dass die Nachfrage der Wirtschaft bis zu zwölf Gigawatt erreichen könnte, was die bestehenden Kapazitäten bei weitem übersteigt. Ohne zusätzliche Kapazitäten könnten Rechenlasten ins Ausland verlagert werden, was die digitale Souveränität Deutschlands gefährden würde.
Der eco-Verband warnt, dass ohne entschlossenes politisches Handeln der Wachstumsboom ins Leere laufen könnte. Ein schleppender Glasfaserausbau, eine zögerliche Digitalisierung im Mittelstand und fehlende Plattformkompetenz werden als Hauptursachen für die Infrastrukturlücken genannt. Zudem stellen die hohen Strompreise ein gravierendes Standortproblem dar, da sie etwa 25 Prozent über dem EU-Durchschnitt liegen.
Um das Wachstumspotenzial voll auszuschöpfen, fordert der Verband von der Politik, den Zugang zu bezahlbarem, grundlastfähigem Strom sicherzustellen. Nur so kann Deutschland im internationalen Wettbewerb mithalten und die Chancen der Digitalisierung und KI-Entwicklung voll ausschöpfen.
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