MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Münchner Bremsenhersteller Knorr-Bremse hat angekündigt, im Rahmen seines Strategieprogramms ‘Boost’ einen signifikanten Stellenabbau vorzunehmen. Trotz stabiler Geschäftszahlen sieht sich das Unternehmen gezwungen, rund 13 Prozent seiner Belegschaft in Deutschland zu reduzieren.
Der Münchner Bremsenhersteller Knorr-Bremse plant, im Rahmen seines Strategieprogramms ‘Boost’ einen signifikanten Stellenabbau vorzunehmen. Trotz stabiler Geschäftszahlen sieht sich das Unternehmen gezwungen, rund 13 Prozent seiner Belegschaft in Deutschland zu reduzieren. Dies betrifft insbesondere die Standorte in München, wo mehr als 300 Stellen gefährdet sind.
Knorr-Bremse, bekannt für seine Bremsensysteme für Lkw und Züge, hat ein Freiwilligenprogramm eingeführt, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Mitarbeiter werden ermutigt, Altersteilzeit oder Aufhebungsverträge in Betracht zu ziehen. Diese Maßnahmen sollen helfen, den Personalabbau sozialverträglich zu gestalten.
Obwohl der Umsatz im ersten Halbjahr 2025 leicht von 3,99 auf 3,96 Milliarden Euro sank, bleibt die Geschäftslage stabil. Der Nettogewinn verringerte sich von 313 auf 294 Millionen Euro. Besonders positiv entwickelte sich das Geschäft mit Eisenbahnbremsen, dessen Umsatz um rund zehn Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Euro stieg.
Der Bereich der Lkw-Bremsen hingegen verzeichnete Rückgänge bei Umsatz, Auftragseingang und Auftragsbestand. Diese Entwicklung wird auf die allgemeine Marktflaute zurückgeführt. Trotz dieser Herausforderungen bekennt sich Knorr-Bremse zum Standort Deutschland und plant die Erweiterung des Truck-Standorts in Aldersbach.
Die Entscheidung zum Stellenabbau steht nicht im Zusammenhang mit der US-Zollpolitik, sondern ist Teil einer langfristigen strategischen Neuausrichtung. Branchenexperten sehen in der Fokussierung auf das wachsende Eisenbahngeschäft eine kluge Entscheidung, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu stärken.
Die Zukunft von Knorr-Bremse hängt stark von der erfolgreichen Umsetzung des Strategieprogramms ab. Die Investitionen in den Bereich der Eisenbahnbremsen könnten langfristig neue Wachstumschancen eröffnen. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, wie sich der Markt für Lkw-Bremsen entwickelt und ob sich die Marktflaute als vorübergehend erweist.
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