BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein neuer Vorschlag zur Einführung einer Patientenkontaktgebühr in deutschen Arztpraxen hat eine hitzige Debatte ausgelöst. Während Befürworter die Maßnahme als Mittel zur besseren Steuerung der Patientenströme sehen, warnen Kritiker vor den sozialen und finanziellen Folgen für benachteiligte Gruppen.

Der Vorschlag, eine Gebühr für Arztbesuche einzuführen, hat in Deutschland für erhebliche Diskussionen gesorgt. Befürworter argumentieren, dass eine solche Gebühr helfen könnte, die Patientenströme besser zu steuern und unnötige Arztbesuche zu reduzieren. Kritiker hingegen befürchten, dass sozial schwache und chronisch kranke Menschen dadurch finanziell belastet werden könnten.
Nicola Buhlinger-Göpfarth, Vorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands, äußerte sich kritisch zu dem Vorschlag und bezeichnete ihn als unsozial und schlecht durchdacht. Sie betonte, dass eine solche Maßnahme vor allem die Schwächsten in der Gesellschaft treffen würde. Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz meldete Bedenken an und verwies auf die bereits 2012 abgeschaffte Praxisgebühr, die sich als ineffektiv erwiesen hatte.
Auf der anderen Seite sieht Steffen Kampeter von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände in der Gebühr eine Möglichkeit, das sogenannte “Ärzte-Hopping” einzudämmen. Er argumentiert, dass eine gezielte Steuerung der Patientenströme notwendig sei, um das Gesundheitssystem effizienter zu gestalten. Diese Sichtweise stößt jedoch auf Widerstand aus dem medizinischen und gewerkschaftlichen Bereich.
Politische Gegner wie Sahra Wagenknecht von der BSW und Sylvia Bühler von Verdi warnen vor den sozialen Gräben, die durch eine solche Gebühr vertieft werden könnten. Sie plädieren stattdessen für ein starkes Primärarztsystem, das insbesondere in ländlichen Gegenden eine optimierte Patientensteuerung ermöglichen soll. Die Debatte zeigt, wie komplex die Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem sind und dass einfache Lösungen oft nicht ausreichen.

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