MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Nach über einem halben Jahrhundert im Erdorbit steht die sowjetische Raumsonde Kosmos 482 kurz vor ihrem unkontrollierten Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Ursprünglich als Venusmission geplant, scheiterte die Sonde und verblieb in der Erdumlaufbahn. Nun wird erwartet, dass sie zwischen dem 9. und 10. Mai 2025 auf die Erde zurückkehrt.
Die Geschichte der Raumsonde Kosmos 482 ist eine der verpassten Chancen und technischen Herausforderungen. Ursprünglich im März 1972 von der Sowjetunion gestartet, sollte die Sonde die Venus erkunden. Doch ein vorzeitiger Abbruch der oberen Stufe der Sojus-Trägerrakete führte dazu, dass die Sonde in der Erdumlaufbahn zurückblieb. Seitdem umkreist sie die Erde und wird nun bald in die Atmosphäre eintreten.
Die Mission von Kosmos 482 war ambitioniert. Ausgestattet mit einem Ultraviolettspektrometer und Instrumenten zur Messung kosmischer Strahlung und Sonnenwind, sollte die Sonde wertvolle Daten von der Venus sammeln. Die Landefähre war zudem mit einem Thermometer, Barometer, Radar-Höhenmesser und weiteren wissenschaftlichen Geräten ausgestattet, um die Venusatmosphäre zu analysieren. Doch die technischen Probleme verhinderten den Erfolg der Mission.
Der bevorstehende Wiedereintritt der Sonde ist unkontrolliert, was bedeutet, dass der genaue Ort des Aufpralls ungewiss ist. Mit einer Bahnneigung von 51,7 Grad könnte der Wiedereintritt irgendwo zwischen dem 52. nördlichen und dem 52. südlichen Breitengrad erfolgen. Experten wie der niederländische Satellitenbeobachter Marco Langbroek haben Modelle entwickelt, um den Wiedereintritt zu prognostizieren, doch die Unsicherheiten bleiben groß.
Langbroek und sein Kollege Dominic Dirkx von der Technischen Universität Delft haben ein Wiedereintrittsmodell mit der Astrodynamik-Toolbox Tudat erstellt, um die möglichen Szenarien zu analysieren. Tudat ist eine quelloffene Software, die an der Luft- und Raumfahrtfakultät der TU Delft entwickelt wurde und eine präzise Modellierung von Raumflugkörpern ermöglicht.
Die Chancen, dass Kosmos 482 den Wiedereintritt übersteht, sind gering. Die Sonde könnte mit einer Geschwindigkeit von etwa 65 bis 70 Metern pro Sekunde aufprallen, was einem Meteoriteneinschlag ähnelt. Bei einer Masse von knapp 500 kg und einer Größe von einem Meter könnten dennoch Teile der Sonde den Wiedereintritt überstehen und auf der Erde landen.
Die Geschichte von Kosmos 482 ist ein Beispiel für die Herausforderungen der Raumfahrt in den 1970er Jahren. Trotz der technischen Rückschläge bleibt die Mission ein Zeugnis des Pioniergeistes der damaligen Zeit. Die bevorstehende Rückkehr der Sonde auf die Erde erinnert uns an die Risiken und Unwägbarkeiten, die mit der Erkundung des Weltraums verbunden sind.
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