MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Nach über 50 Jahren im All kehrt die sowjetische Raumsonde Kosmos-482 zur Erde zurück. Ursprünglich für eine Mission zur Venus bestimmt, hat ein technisches Versagen die Sonde seit 1972 in der Erdumlaufbahn gehalten. Nun steht der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre bevor, ein Ereignis, das sowohl Raumfahrtenthusiasten als auch Wissenschaftler in seinen Bann zieht.
Die Geschichte der sowjetischen Raumsonde Kosmos-482 ist eine faszinierende Reise durch die Zeit und den Raum. Ursprünglich im März 1972 gestartet, sollte die Sonde auf der Venus landen und Teil der unbemannten Venera-Missionen der Sowjetunion werden. Doch ein Raketenfehler führte dazu, dass Kosmos-482 in der Erdumlaufbahn gestrandet ist, wo sie seit mehr als einem halben Jahrhundert ihre Bahnen zieht.
Die Sonde, die etwa 475 Kilogramm wiegt, ist mit einem Hitzeschild ausgestattet, der sie vor den extremen Bedingungen der Venusatmosphäre schützen sollte. Diese Konstruktion könnte nun dafür sorgen, dass die Sonde den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre überlebt und zumindest teilweise intakt die Erdoberfläche erreicht. Experten schätzen das Risiko für Schäden auf der Erde jedoch als gering ein.
Jonathan McDowell, Astronom am Harvard & Smithsonian Center for Astrophysics, beschreibt Kosmos-482 als ein Artefakt, das nach Jahrzehnten der Vergessenheit nun seine Rückkehr feiert – wenn auch auf dem falschen Planeten. Die genauen Details des Wiedereintritts sind noch unklar, da die Berechnungen aufgrund der hohen Geschwindigkeit der Sonde von über 27.000 Kilometern pro Stunde schwierig sind.
Die Raumsonde wird voraussichtlich zwischen dem 52. Breitengrad nördlicher und südlicher Breite in die Atmosphäre eintreten. Dieser Bereich umfasst große Teile der bewohnten Welt, darunter Afrika, Australien, die meisten Teile Amerikas sowie Teile Europas und Asiens. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Sonde in einem der Ozeane landet, die den Großteil der Erdoberfläche ausmachen.
Falls Teile der Sonde den Wiedereintritt überleben, gehören sie rechtlich gesehen Russland, dem registrierten Eigentümer. Michelle Hanlon vom Center for Air and Space Law der Universität von Mississippi erklärt, dass gefundene Objekte an den Eigentümer zurückgegeben werden müssen. Diese Regelung unterstreicht die Komplexität der rechtlichen Rahmenbedingungen im Weltraumrecht.
Die Identifizierung von Kosmos-482 als die verlorene sowjetische Sonde gelang durch die akribische Arbeit von Wissenschaftlern wie Dr. McDowell, der die Kataloge der North American Aerospace Defense Command durchforstete. Die Sonde, die in einer stark elliptischen Umlaufbahn zwischen 200 und 9.600 Kilometern um die Erde kreist, wurde durch ihre spezifischen Bahndaten und Größe identifiziert.
Die Rückkehr von Kosmos-482 bietet nicht nur einen spannenden Einblick in die Geschichte der Raumfahrt, sondern auch in die Herausforderungen und Chancen, die mit der Überwachung von Weltraumschrott verbunden sind. Die Ereignisse rund um die Sonde werfen ein Licht auf die Notwendigkeit, den Weltraumverkehr besser zu regulieren und zu überwachen, um zukünftige Risiken zu minimieren.
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