SILICON VALLEY / KALIFORNIEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Unternehmenskultur von Google hat sich in den letzten Jahren stark verändert, wie ein ehemaliger Entwickler berichtet. Ian Hickson, der 18 Jahre bei Google tätig war, gibt einen tiefen Einblick in die Transformation des Unternehmens von einem visionären Vorreiter zu einem Konzern, der zunehmend von kurzfristigen Gewinnen getrieben wird.
Die Geschichte von Google ist eine der bemerkenswertesten in der Technologiebranche. Einst ein Symbol für Innovation und Offenheit, hat sich das Unternehmen im Laufe der Jahre stark verändert. Ian Hickson, ein ehemaliger Entwickler, der 18 Jahre bei Google tätig war, beschreibt in einem Erfahrungsbericht die Transformation des Unternehmens. Er erinnert sich an die frühen Tage nach dem Börsengang, als der Slogan „Don’t be evil“ nicht nur ein Marketing-Gag, sondern ein echtes Leitmotiv war.
Hickson hebt hervor, dass Google in den Anfangsjahren ein Ort war, an dem Mitarbeiter von der Führung bis zum Junior-Entwickler das Gefühl hatten, das Richtige zu tun. Die Transparenz und Offenheit, die das Unternehmen damals auszeichneten, sind jedoch mit der Zeit erodiert. Entscheidungen, die einst im Interesse der Nutzer getroffen wurden, scheinen nun mehr auf kurzfristige Gewinne ausgerichtet zu sein.
Ein Beispiel für den Wandel ist die Einführung von Google+, das unter der Leitung von Vic Gundotra stand. Obwohl die ursprüngliche Vision klar war, führte die Einführung von Silos innerhalb des Unternehmens zu einer Abkehr von der bisherigen Transparenzstrategie. Auch das Android-Team, das Google übernommen hatte, konnte sich nie richtig integrieren und war mehr auf Wettbewerb als auf Nutzerbedürfnisse fokussiert.
Hickson beschreibt seine Arbeit an Projekten wie Flutter, das er als eines der letzten Projekte des „alten“ Google bezeichnet. Flutter wurde in einer Art Startup-Atmosphäre entwickelt, die von Transparenz und einer gesunden Work-Life-Balance geprägt war. Doch auch hier spürte er den Druck der sich verändernden Unternehmenskultur.
Die Entlassungen bei Google, die Hickson als „unerzwungene Fehler“ bezeichnet, haben das Vertrauen der Mitarbeiter in die Unternehmensführung erschüttert. Die einstige Strategie des langfristigen Erfolgs wurde durch den Drang nach kurzfristigen Aktiengewinnen ersetzt. Dies führte zu einer Kultur des Misstrauens, in der Wissen nicht mehr geteilt wird und Mitarbeiter versuchen, sich unersetzlich zu machen.
Hickson kritisiert insbesondere den Führungsstil von Sundar Pichai, der wenig visionär sei und die frühere Unternehmenskultur nicht bewahrt habe. Er sieht die Ausbreitung eines unbeholfenen mittleren Managements als Symptom dieser Entwicklung. Trotz der Herausforderungen gibt es bei Google immer noch talentierte Mitarbeiter, die das Potenzial haben, das Unternehmen zu verändern.
Abschließend betont Hickson, dass es nicht zu spät sei, für Google umzukehren. Eine Neuausrichtung der Machtverhältnisse und eine Rückkehr zu einer klaren, langfristigen Vision könnten das Unternehmen wieder auf den richtigen Kurs bringen. Die Mission, alle Informationen der Welt zugänglich zu machen, sei immer noch relevant, doch die Uhr tickt.


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