MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Internationale Raumstation (ISS) steht vor einer anhaltenden Herausforderung: Seit fünf Jahren treten Luftlecks im russischen Zvezda-Modul auf, und die Ursachen sind weiterhin unklar.



Die Internationale Raumstation (ISS) ist seit über zwei Jahrzehnten ein Symbol für internationale Zusammenarbeit im Weltraum. Doch die alternde Infrastruktur zeigt zunehmend Schwächen. Seit 2019 gibt es im russischen Zvezda-Modul, einem der ältesten Teile der Station, anhaltende Luftlecks. Diese Lecks befinden sich im Transferkanal, der das Modul mit einem Andockpunkt für Sojus- und Progress-Raumschiffe verbindet. Trotz mehrerer Reparaturversuche durch russische Kosmonauten bleibt das Problem bestehen. Die Leckrate, die im April auf 3,7 Pfund pro Tag anstieg, hat die Verantwortlichen dazu veranlasst, das Risiko auf die höchste Stufe im Risikomanagementsystem der ISS zu setzen. Die Meinungen über die Ursachen der Lecks gehen zwischen NASA und der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos auseinander. Während die russische Seite zyklische Ermüdung durch Mikrovibrationen als Hauptursache sieht, vermutet die NASA eine Kombination aus Druck- und mechanischem Stress, Materialeigenschaften und Umwelteinflüssen. Diese Uneinigkeit erschwert die Entwicklung einer gemeinsamen Strategie zur Behebung des Problems. Die ISS, die im Jahr 2000 gestartet wurde, soll nach den Plänen der NASA bis mindestens 2030 betrieben werden. Roskosmos hingegen hat sich bisher nur bis 2028 verpflichtet. Die Alterung der Station stellt eine Herausforderung dar, da die strukturelle Integrität des PrK, des betroffenen Transferkanals, zunehmend in Frage steht. Laut einem Bericht des NASA-Inspektors besteht jedoch keine unmittelbare Gefahr für die strukturelle Integrität der gesamten Station, da Schutzmaßnahmen implementiert wurden. Dennoch bleibt die Frage, wann die Leckrate so hoch wird, dass der Transferkanal dauerhaft geschlossen werden muss. Dies würde den Verlust eines von vier russischen Andockpunkten bedeuten. Um die Ursachen der Lecks besser zu verstehen, hat die NASA ein unabhängiges Expertenteam beauftragt, die Risse und Lecks zu untersuchen. Diese technische Herausforderung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Nationen, um die Sicherheit der Besatzung und der Station zu gewährleisten. Die ISS-Crew hat sich an die Situation angepasst, indem sie die Luke zum PrK geschlossen hält, wenn sie nicht benötigt wird, und zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen trifft, wenn russische Kosmonauten im PrK arbeiten. Diese konservative Herangehensweise ist das Ergebnis intensiver Diskussionen zwischen den Experten beider Seiten. Die Zukunft der ISS hängt von der Fähigkeit ab, diese technischen Herausforderungen zu meistern und die Zusammenarbeit zwischen den internationalen Partnern zu stärken.

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Langjährige Luftlecks auf der ISS: Ursachenforschung und Sicherheitsbedenken
Langjährige Luftlecks auf der ISS: Ursachenforschung und Sicherheitsbedenken (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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