MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein massiver Netzwerkausfall bei Rogers Networks in Kanada hat gezeigt, wie kritisch Netzwerksicherheit und Resilienz in der Telekommunikationsbranche sind. Ein neuer Bericht gibt Empfehlungen zur Verbesserung.
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Der Netzwerkausfall bei Rogers Networks am 8. Juli 2022 betraf rund zwölf Millionen Kunden in Kanada und legte die Telekommunikationsdienste für 26 Stunden lahm. Ein Bericht der Canadian Radio-television and Telecommunications Commission (CRTC) in Zusammenarbeit mit der Beratungsfirma Xona Partners zeigt die technischen und organisatorischen Ursachen auf. Zentrale Probleme waren ein einheitliches IP-Kernnetz und mangelhafte Change- und Krisenmanagement-Prozesse.
Die Verwendung eines konvergenten IP-Kernnetzes für Mobilfunk, Festnetz und Internet führte zu einem Single Point of Failure. Als eine fehlerhafte Konfigurationsänderung vorgenommen wurde, kollabierte das gesamte System. Die fehlende Trennung des Management-Netzwerks vom Nutzdatennetz verhinderte eine schnelle Fehlerbehebung. Auch die Kommunikation unter den Technikern war beeinträchtigt, da sie keine SIM-Karten anderer Netzbetreiber als Backup hatten.
Der Bericht identifiziert zehn Empfehlungen, um die Netzresilienz zu verbessern. Dazu gehören der Schutz von Routern vor Überlastung, physische und logische Trennung des Management-Netzwerks, Redundanz durch alternative Netzbetreiber und die Durchführung von Konfigurationsänderungen in einem Testlabor. Zudem wird empfohlen, die Zusammenarbeit mit Content Delivery Networks (CDN) zu stärken und technische Lösungen wie erdnahe Satelliten zur Notfallkommunikation einzusetzen.
Trotz der bereits umgesetzten Maßnahmen wie der Einführung eines separaten Mobilfunk-Kernnetzes und Verbesserungen im Change Management, gibt es weiterhin Empfehlungen für Rogers. Dazu zählen die Durchführung strengerer Tests und die Verbesserung der Kundenkommunikation im Krisenfall. Der Bericht betont die Notwendigkeit, aus dem Vorfall zu lernen und die gewonnenen Erkenntnisse mit anderen Netzbetreibern zu teilen, um die allgemeine Netzwerksicherheit zu verbessern.
Die jüngsten Entwicklungen in der Telekommunikationsbranche, wie die zunehmende Cloud-basierte Netzwerkinfrastruktur, Virtualisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, stellen zusätzliche Herausforderungen dar. Rogers und andere Netzbetreiber müssen ihre Netzwerktechnologien und -prozesse kontinuierlich anpassen, um sich auf zukünftige Störungen vorzubereiten und die Resilienz ihrer Netze zu gewährleisten.
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