TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Automobilzulieferbranche steht erneut unter Druck, da einer der weltweit größten Zulieferer, Marelli, ein Insolvenzverfahren in den USA eingeleitet hat. Diese Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen die Branche konfrontiert ist, und die Maßnahmen, die zur Stabilisierung ergriffen werden müssen.

Die Automobilzulieferindustrie sieht sich mit einer weiteren Krise konfrontiert, da Marelli, einer der weltweit führenden Zulieferer, in den USA ein Insolvenzverfahren nach Chapter 11 beantragt hat. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten soll der Betrieb mit seinen 45.000 Mitarbeitern weltweit ungehindert weiterlaufen. Diese Entwicklung verdeutlicht die anhaltenden Herausforderungen, denen sich die Branche gegenübersieht, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten.
Chapter 11 ermöglicht es Marelli, in Eigenverwaltung einen Restrukturierungsplan zu erarbeiten, der von einem Gericht geprüft wird. Rund 80 Prozent der Kreditgeber haben bereits zugestimmt, die Umstrukturierung zu unterstützen, was die Bilanz entlasten und die Liquidität stärken soll. Eine Finanzierung in Höhe von 1,1 Milliarden US-Dollar wurde zugesagt, wobei bisher nur die Hälfte gerichtlich genehmigt wurde.
Der aktuelle Eigentümer, die Private-Equity-Gesellschaft KKR, plant, sich zurückzuziehen, während Strategic Value Partners (SVP), einer der größten Kreditgeber, als neuer bestimmender Eigentümer in Betracht gezogen wird. Diese Entwicklungen zeigen die Dynamik und Unsicherheiten, die derzeit in der Branche herrschen.
Marelli, das auf die 1919 in Italien gegründete Firma Magneti Marelli zurückgeht, hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Nach der Übernahme durch Fiat im Jahr 1967 und dem Verkauf an Calsonic Kansei im Jahr 2018, steht das Unternehmen nun erneut vor einer bedeutenden Umstrukturierung. Diese Fusion führte zu einem Gesamtumsatz von 15,2 Milliarden Euro, was Marelli zu einem der größten Automobilzulieferer weltweit machte.
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Marellis Kunden, wie Stellantis und Nissan, tragen ebenfalls zu den Herausforderungen bei. Nissan plant, bis Ende 2024 insgesamt 19.000 Arbeitsplätze abzubauen, während Stellantis mit Absatzproblemen kämpft. Diese Entwicklungen haben direkte Auswirkungen auf Marelli und verdeutlichen die Verflechtungen innerhalb der Automobilindustrie.
Die Zukunft der Automobilzulieferer bleibt ungewiss, da die Branche mit strukturellen Veränderungen und technologischen Umwälzungen konfrontiert ist. Die Umstellung auf Elektromobilität und die Digitalisierung erfordern erhebliche Investitionen, die für viele Unternehmen eine Herausforderung darstellen. Marellis Insolvenzverfahren könnte ein Vorbote für weitere Umstrukturierungen in der Branche sein.

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