THUN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Anwendung von maschinellem Lernen in der Metallverarbeitung eröffnet neue Möglichkeiten für die Industrie. Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) in Thun haben innovative Methoden entwickelt, um die Effizienz und Präzision von laserbasierten Fertigungsverfahren zu steigern.

Die Integration von maschinellem Lernen in die Metallverarbeitung könnte die Art und Weise, wie komplexe Bauteile hergestellt werden, grundlegend verändern. Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) in Thun haben neue Ansätze entwickelt, um die Effizienz und Präzision von laserbasierten Fertigungsverfahren zu verbessern. Diese Entwicklungen könnten insbesondere für Branchen wie die Automobilindustrie und die Medizintechnik von Bedeutung sein, die auf präzise und automatisierte Fertigungsprozesse angewiesen sind.

Traditionell erfordert die laserbasierte Metallverarbeitung umfangreiche Vorversuche, um die optimalen Einstellungen für verschiedene Materialien zu bestimmen. Dies ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch kostspielig. Das Team um Elia Iseli, Leiter der Forschungsgruppe „Advanced Materials Processing“ bei EMPA, hat maschinelles Lernen eingesetzt, um diesen Prozess zu optimieren. Durch die Analyse von Sensordaten aus den Lasermaschinen kann der Algorithmus den aktuellen Schweißmodus erkennen und die Einstellungen für den nächsten Versuch anpassen. Dies reduziert die Anzahl der erforderlichen Vorversuche erheblich und senkt die Kosten.

Ein besonderer Fokus liegt auf dem Verfahren der Pulverbettschmelze (PBF), das sich durch die Fähigkeit auszeichnet, komplexe Geometrien zu erzeugen, die mit anderen Techniken schwer umsetzbar sind. Bei der PBF-Technik wird ein Laser verwendet, um dünne Schichten von Metallpulver an präzise definierten Stellen zu schmelzen. Dies ermöglicht die schrittweise Herstellung des Bauteils. Die Herausforderung besteht darin, die Grenze zwischen den beiden Schweißmodi, dem Wärmeleitungsschweißen und dem Tiefschweißen, zu bestimmen, da diese von zahlreichen Parametern abhängt.

Masinelli und Rajani, die an diesem Projekt arbeiten, haben einen Algorithmus entwickelt, der die Anzahl der Vorversuche um etwa zwei Drittel reduziert, ohne die Qualität des Endprodukts zu beeinträchtigen. Dies könnte es auch Unternehmen ermöglichen, die bisher aufgrund der hohen Kosten von der Nutzung der PBF-Technologie ausgeschlossen waren, diese Technik zu nutzen. Der Algorithmus könnte einfach in die Firmware der Laserschweißmaschinen integriert werden, was die Zugänglichkeit weiter erhöht.

Ein weiterer Fortschritt in diesem Bereich ist die Echtzeit-Anpassung der Schweißvorgänge. Bisher war es nicht möglich, den Schweißprozess in Echtzeit zu beeinflussen, da die Geschwindigkeit der Datenanalyse und Entscheidungsfindung selbst für Computer eine Herausforderung darstellt. Durch den Einsatz eines speziellen Computerchips, eines sogenannten Field-Programmable Gate Array (FPGA), konnten die Forscher jedoch eine Lösung finden. Der FPGA überwacht und steuert die Laserparameter, während ein PC als Backup-Gehirn dient und aus den Daten lernt.

Die Forscher sind überzeugt, dass maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz ein großes Potenzial für die Laserverarbeitung von Metallen und 3D-PBF-Druckverfahren bieten. Sie arbeiten weiterhin an der Weiterentwicklung ihrer Algorithmen und Modelle, um deren Anwendungsbereiche in Zusammenarbeit mit Partnern aus Forschung und Industrie zu erweitern.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!


Maschinelles Lernen revolutioniert die Metallverarbeitung
Maschinelles Lernen revolutioniert die Metallverarbeitung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



Folgen Sie aktuellen Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
65 Bewertungen
Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
  • Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
131 Bewertungen
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
  • Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
71 Bewertungen
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
  • Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
43 Bewertungen
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
  • Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten

Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Da wir bei KI-erzeugten News und Inhalten selten auftretende KI-Halluzinationen nicht ausschließen können, bitten wir Sie bei Falschangaben und Fehlinformationen uns via eMail zu kontaktieren und zu informieren. Bitte vergessen Sie nicht in der eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Maschinelles Lernen revolutioniert die Metallverarbeitung".
Stichwörter 3D-Druck Empa Laser Maschinelles Lernen Metallverarbeitung
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Maschinelles Lernen revolutioniert die Metallverarbeitung" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  • Die aktuellen intelligenten Ringe, intelligenten Brillen, intelligenten Uhren oder KI-Smartphones auf Amazon entdecken! (Sponsored)


  • Es werden alle Kommentare moderiert!

    Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

    Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

    Du willst nichts verpassen?

    Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Maschinelles Lernen revolutioniert die Metallverarbeitung" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
    Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Maschinelles Lernen revolutioniert die Metallverarbeitung« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!

    426 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®
    KI-Jobs